Das Spiel
Mit der ersten Halbzeit verdient sich – zumindest offensiv – keines der beiden Teams einen Platz über dem Strich. Fast schon logisch, dass der einzige Treffer unmittelbar vor der Pause nach einem doppelten Aussetzer von Lausanne-Verteidiger Dussenne fällt.
Nach der Pause wirds unterhaltsamer. Itten rettet spektakulär auf der Linie für den geschlagenen YB-Goalie Keller. Nach einer guten Stunde lenkt Keller einen Roche-Hammer an die Latte. Allerdings haben durch Colley und Bedia auch die Berner ihre Möglichkeiten, auf 2:0 zu erhöhen. Der eingewechselte Bedia ist es dann auch, der mit einem Doppelpack den Sack zumacht.
YB steht damit wieder unter den Top 6. Lausanne fällt erstmals seit vier Monaten unter den Strich.
Die Tore
45. Minute, Ebrima Colley, 1:0. Fassnacht spielt einen Ball in die Tiefe. Dussenne, dem zuvor schon der Ball versprungen ist, grätscht ins Leere. Colley bedankt sich und schiebt alleine vor Castella zur Führung ein.
78. Minute, Chris Bedia, 2:0. Einen Aufsetzer von Monteiro lässt Castella nach vorne abklatschen. Bedia steht goldrichtig und verwertet zum 2:0.
86. Minute, Chris Bedia, 3:0. Virginius dribbelt über links bis zur Grundlinie. Der Ball findet in der Mitte etwas glücklich den Weg zu Bedia, der wieder völlig frei vollendet.
Die Stimmen (gegenüber Blue)
YB-Verteidiger Lewin Blum: «Es war ein harziges Spiel. Das 1:0 vor der Pause gab uns Aufwind. Wir haben dann unsere Konterchancen genutzt und wohl verdient gewonnen. Defensiv lief vieles gut bei uns.»
YB-Goalie Marvin Keller: «Kompliment an die Mannschaft, wir haben sehr gut verteidigt, wenig zugelassen. Das 3:0 ist auch in der Höhe ok. Wir waren vorne viel effizienter als Lausanne.»
Der Beste
Joël Monteiro ist eben der Mann mit der Lizenz zum Unterschied. Klar, das 1:0 bereitet mehr Dussenne vor als ein Berner. Aber das 2:0 wäre ohne Monteiros tollen Schlenzer nicht gefallen. Jedes Mal, wenn der Nati-Spieler in Strafraum-Nähe am Ball ist, geht ein Raunen durch die Fanränge.
Der Schlechteste
Ein gebrauchter Abend für Lausanne-Captain Noë Dussenne. Das Berner Führungstor bereitet er mit gleich zwei Böcken vor. Dass er dann auch noch Assistent beim dritten YB-Tor ist, ist reines Pech. Passt aber bestens ins Bild dieses Abends.
Das gab zu reden I
Spannend bei Lausanne: Auf dem Matchblatt steht der Name Karlo Letica. Als Ersatzgoalie. Bedeutet: Man hat mit dem Kroaten eine Lösung gefunden. Denn bis zu diesem Spiel hatte er sich geweigert zu spielen, um eine automatische Verlängerung seines Vertrags zu vermeiden, was beim nächsten Einsatz der Fall gewesen wäre. Dennoch steht er nicht im Tor, sondern Thomas Castella. Trainer Ludovic Magnin zu Blue: «Solange Thomas Castella so gut spielt, habe ich keinen Anlass zum Wechseln. Aber wir werden Karlo sicher noch brauchen.»
Das gab zu reden II
Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass man Steve von Bergen ausgerechnet in diesem Spiel auf dem Rasen sieht. Der Sportchef ehrt Loris Benito für sein 200. Super-League-Spiel vor Wochenfrist gegen GC. Von Bergen hat ja diese Woche seinen Abgang von YB auf Ende Saison bekanntgegeben …
Die Schiedsrichter
Easy Job für Lukas Fähndrich. Doch das hat nicht nur mit dem Verhalten der Spieler zu tun, sondern ebenso sehr mit dem Schiri, der einen souveränen Auftritt hinlegt. Die zu checkenden Szenen sind allesamt Offside-Positionen. Viele sind knapp. Aber ist eh alles automatisiert. VAR Mirel Turkes hat in Volketswil nicht viel zu tun.
Die Fans
Fast 27’000 im Wankdorf. Die Fans von Gelbschwarz machen wie üblich 90 Minuten lang Stimmung. Die erstaunlich zahlreichen Fans aus dem Waadtland geben sich auch redlich Mühe, können aber nicht ganz mithalten. Aber: Man nimmt sie wahr. Châpeau!
So gehts weiter
YB spielt am nächsten Sonntag in Basel (16.30 Uhr). Lausanne muss schon am Samstag in St. Gallen ran (18 Uhr).
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
|---|---|---|---|---|---|
1 |  Servette FC | 27 | 9 | 48 | |
2 |  FC Basel | 27 | 27 | 46 | |
3 |  FC Luzern | 27 | 6 | 44 | |
4 |  FC Lugano | 27 | 4 | 42 | |
5 |  BSC Young Boys | 27 | 8 | 40 | |
6 |  FC St. Gallen | 27 | 4 | 39 | |
7 |  FC Zürich | 27 | -1 | 39 | |
8 |  FC Lausanne-Sport | 27 | 6 | 37 | |
9 |  FC Sion | 27 | -6 | 33 | |
10 |  Yverdon Sport FC | 27 | -17 | 28 | |
11 |  Grasshopper Club Zürich | 27 | -11 | 26 | |
12 |  FC Winterthur | 27 | -29 | 20 |
