Sportchef und CEO Heinz Peischl (51) steht nach dem Wirbel im St. Galler Nachwuchs als grosser Verlierer da. Peischl erfährt erst spät, dass Roger Zürcher als technischer Leiter der «Future Champs Ostschweiz» kündigt. Dabei war dieses Duo gemeinsam für die sportlichen Ziele verantwortlich.
Nach BLICK-Informationen soll Peischl getobt und versucht haben, den Abgang in letzter Sekunde zu verhindern. Vergeblich. Zürcher kündigte offenbar wegen Meinungsverschiedenheiten. Die vielleicht ausschlaggebende passiert im Winter. Zürcher befürwortet, dass U21-Spieler Michael Eisenring zu Future-Champs-Partner FC Wil in die Challenge League ausgeliehen wird. Peischl ist dagegen – Eisenring spielt weiter in der 1. Liga.
Peischls unklare Rolle
Zürchers Abgang ist abrupt, obwohl Peischl sagt: «Ich habe es zur gleichen Zeit wie alle Beteiligten erfahren.» Einen Monat dauert es bis zur Präsentation von Marco Otero als neuem technischem Leiter. Bei den Verhandlungen hat Präsident Dölf Früh den Lead. Nicht Peischl. Dazwischen entlässt der Klub auch noch Ex-Meisterspieler Patrick Winkler, den Leiter Formation. Warum?
«Da bin ich nicht der richtige Ansprechpartner, da ich diese Kündigung nicht ausgesprochen habe», sagt Peischl. Wie viel hat der Österreicher in St. Gallen noch zu sagen? Sein Ende 2015 auslaufender Vertrag wurde noch immer nicht verlängert. Dabei sagte Früh bereits im Dezember, dass dies «bald» passieren werde. Jetzt sagt der Präsident: «Wir haben dafür noch genügend Zeit und keinen Stress. Da sein Vertrag bis Ende Jahr läuft, kann er in Ruhe die nächste Saison planen.» Peischl hält sich bedeckt: «Der Vertrag läuft Ende Jahr aus, das stimmt. Es gab und gibt fortlaufend Gespräche. Ich äussere mich erst dann, wenn es etwas zu sagen gibt.»
Leadertypen gesucht
Arbeit gibt es genug: denn auch das Super-League-Team hat ein Führungsproblem. Die Pleiten in Sion und Vaduz decken schonungslos auf, wie sehr der zurückgetretene Captain Philippe Montandon fehlt. Trainer Jeff Saibene will, dass der Spielerrat mit Besle, Herzog, Bunjaku und Mutsch Verantwortung übernimmt.
Aber Besle wirkt als Captain überfordert. Herzog kann sich wegen der Goalie-Rotation nicht voll einbringen. Mutsch ist wegen seiner Routine im Spielerrat, nicht wegen Leaderqualitäten. Albert Bunjaku war Kaiserslautern-Captain, ist am ehesten ein Teamleader. Aber er sucht noch immer etwas seine Form. Peischl sagt: «Es gibt genügend Spieler, die nun diese Verantwortung übernehmen können und müssen.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Basel | 15 | 22 | 28 | |
2 | FC Lugano | 15 | 9 | 28 | |
3 | FC Zürich | 15 | 4 | 26 | |
4 | Servette FC | 15 | 0 | 25 | |
5 | FC Luzern | 15 | 4 | 23 | |
6 | FC Lausanne-Sport | 15 | 3 | 23 | |
7 | FC St. Gallen | 15 | 6 | 21 | |
8 | FC Sion | 15 | -1 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 15 | -5 | 17 | |
10 | Yverdon Sport FC | 15 | -10 | 16 | |
11 | FC Winterthur | 15 | -21 | 12 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 15 | -11 | 10 |