Sturm hinter den Kulissen des FCSG
Läuft die Zeit von Peischl ab?

St. Gallen-CEO Heinz Peischl wird mehrfach übergangen. Sein neuer Vertrag liegt auf Eis. Hat er den Laden noch im Griff?
Publiziert: 01.04.2015 um 17:55 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 19:44 Uhr
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Noch am Ruder: Heinz Peischl ist seit Dezember 2010 CEO und Sportchef beim FC St. Gallen.
Foto: EQ Images
Von Matthias Dubach und Michel Wettstein

Sportchef und CEO Heinz Peischl (51) steht nach dem Wirbel im St. Galler Nachwuchs als grosser Verlierer da. Peischl erfährt erst spät, dass Roger Zürcher als technischer Leiter der «Future Champs Ostschweiz» kündigt. Dabei war dieses Duo gemeinsam für die sportlichen Ziele verantwortlich.

Nach BLICK-Informationen soll Peischl getobt und versucht haben, den Abgang in letzter Sekunde zu verhindern. Vergeblich. Zürcher kündigte offenbar wegen Meinungsverschiedenheiten. Die vielleicht ausschlaggebende passiert im Winter. Zürcher befürwortet, dass U21-Spieler Michael Eisenring zu Future-Champs-Partner FC Wil in die Challenge League ausgeliehen wird. Peischl ist dagegen – Eisenring spielt weiter in der 1. Liga.

Peischls unklare Rolle

Zürchers Abgang ist abrupt, obwohl Peischl sagt: «Ich habe es zur gleichen Zeit wie alle Beteiligten erfahren.» Einen Monat dauert es bis zur Präsentation von Marco Otero als neuem technischem Leiter. Bei den Verhandlungen hat Präsident Dölf Früh den Lead. Nicht Peischl. Dazwischen entlässt der Klub auch noch Ex-Meisterspieler Patrick Winkler, den Leiter Formation. Warum?

«Da bin ich nicht der richtige Ansprechpartner, da ich diese Kündigung nicht ausgesprochen habe», sagt Peischl. Wie viel hat der Österreicher in St. Gallen noch zu sagen? Sein Ende 2015 auslaufender Vertrag wurde noch immer nicht verlängert. Dabei sagte Früh bereits im Dezember, dass dies «bald» passieren werde. Jetzt sagt der Präsident: «Wir haben dafür noch genügend Zeit und keinen Stress. Da sein Vertrag bis Ende Jahr läuft, kann er in Ruhe die nächste Saison planen.» Peischl hält sich bedeckt: «Der Vertrag läuft Ende Jahr aus, das stimmt. Es gab und gibt fortlaufend Gespräche. Ich äussere mich erst dann, wenn es etwas zu sagen gibt.»

Leadertypen gesucht

Arbeit gibt es genug: denn auch das Super-League-Team hat ein Führungsproblem. Die Pleiten in Sion und Vaduz decken schonungslos auf, wie sehr der zurückgetretene Captain Philippe Montandon fehlt. Trainer Jeff Saibene will, dass der Spielerrat mit Besle, Herzog, Bunjaku und Mutsch Verantwortung übernimmt.

Aber Besle wirkt als Captain überfordert. Herzog kann sich wegen der Goalie-Rotation nicht voll einbringen. Mutsch ist wegen seiner Routine im Spielerrat, nicht wegen Leaderqualitäten. Albert Bunjaku war Kaiserslautern-Captain, ist am ehesten ein Teamleader. Aber er sucht noch immer etwas seine Form. Peischl sagt: «Es gibt genügend Spieler, die nun diese Verantwortung übernehmen können und müssen.»

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Basel
FC Basel
15
22
28
2
FC Lugano
FC Lugano
15
9
28
3
FC Zürich
FC Zürich
15
4
26
4
Servette FC
Servette FC
15
0
25
5
FC Luzern
FC Luzern
15
4
23
6
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
15
3
23
7
FC St. Gallen
FC St. Gallen
15
6
21
8
FC Sion
FC Sion
15
-1
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
15
-5
17
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
15
-10
16
11
FC Winterthur
FC Winterthur
15
-21
12
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
15
-11
10
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