Streller über West-Ham-Wechsel
«Ich sah meinem Sohn in die Augen und sagte ab»

Marco Streller (33) blickt in der grossen BLICK- Serie auf seine Karriere zurück. Heute: seine Wechsel.
Publiziert: 05.06.2015 um 21:06 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 21:58 Uhr
Marco Strellers Abschieds-Serie: Teil 5
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:Marco Strellers Abschieds-Serie: Teil 5
Von Andreas Böni (Text) und Toto Marti (Fotos)

2003 konnten Sie zu Liverpool, Stuttgart oder Hertha. Warum gingen Sie nicht nach England?
Marco Streller: Weil ich Flugangst habe und Stuttgart nur 250 Kilometer von Basel entfernt war. Diese drei Verträge lagen aber alle unterschriftsreif auf dem Tisch. Die sagten sich alle: Der ist gross, kann einigermassen Fussball spielen und ist auch noch schnell in Anführungszeichen.

Als VfB-Coach Felix Magath Gigi Oeri anrief, sass sie beim Coiffeur.
Echt? Ja, Magath, das war verrückt. Kaum war ich da, gings am nächsten Morgen um halb sieben los. Golfplatz auf und ab durften wir rennen. In einem Tempo, das kann man sich nicht vorstellen. Dann Morgenessen und 50 Mal diagonal über den Platz. Am Nachmittag durften wir 100 weitere Sprints machen. Am Abend bin ich in den Turnschuhen eingeschlafen...

Sie waren bei einer Tanzlehrerin, Heike Gnadenlos genannt.
Ja, aber ich war nicht bereit, das anzunehmen. Hinter so etwas musst du stehen. Heute mache ich Yoga. Ich habe seither viel weniger Rückenprobleme.

Sie im Yoga mit 15 Hausfrauen?
Nein, mit Philipp Degen. Und auch ihm gehts körperlich besser. Ich schwöre auf Yoga.

Nach Stuttgart gingen Sie zu Köln.
Köln habe ich ins Herz geschlossen. Das ist wie Basel. Die Leute sind ähnlich: FC, Karneval, Rhein.

2007 kamen sie zum FCB zurück. Welche Angebote kamen nachher?
Fulham war konkret. Vieles aus dem Osten – aus Russland oder der Ukraine – habe ich sofort abgelehnt. Obwohl es viel Geld zu verdienen gegeben hätte.

Zuletzt war West Ham interessiert. Warum haben Sie abgesagt?
Ich habe meinem sechsjährigen Sohn gesagt: London ist doch eine schöne Stadt. Er hat ganz traurige Augen und fragte: «Ja, aber was ist dann mit meinen Freunden hier?» Es hat mich durchgeschüttelt. Es war für mich klar: Ich sage ab.

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