Genau so hat es sich Marco Streller (33) gewünscht. Er, der so gerne Schnulzenfilme schaut. Er sollte die grösste Kitsch-Show überhaupt zum Abschied bekommen.
Tränen, Träume, Tore! Alle sind sie gekommen, um vor dem König von Basel den Knicks zu machen. Granit Xhaka, Yann Sommer, Alex Frei, Benjamin Huggel und Valentin Stocker sind da, um ihm die Ehre zu erweisen. Roger Federer grüsste aus Paris. Die Fans würdigten ihren Helden mit einer Riesen-Choreo. Die Emotionen übermannen den Captain. «Ich liebe euch! Danke euch vielmals für diesen wunderschönen Abschied. Ich bin einer von euch!», sagt er ins Mikrofon. Die Tränen fliessen. Die Stimme bricht. Auf der Tribüne lässt auch Frau Desirée ihren Tränen freien Lauf. In der Loge klatscht Strellers 99-jähriges (!) Grosi begeistert in die Hände.
Streller: «Es bedeutet mir alles, dass die Familie und die vielen alten Kollegen gekommen sind. Meine Grossmutter ist ein ganz wichtiger Mensch in meinem Leben. Dass sie heute in diesem Alter hier ist und das letzte Spiel geniesst, berührt mein Herz sehr.»
Mehr Kitsch geht nicht? Geht wohl! Dafür sorgt Streller schon. Im 322. Spiel für den FCB schiesst er zum Liga-Abschied sein 200. Profi-Tor! Noch einmal fährt er sein langes dünnes Bein aus, stochert den Ball zum 1:0 rein. Roman-Autorin Rosamunde Pilcher hätte es nicht besser inszenieren können.
Nur die St. Galler versuchen die Streller-Festspiele irgendwie zu versauen. Mathys per Kopf, Aleksic mit einem Traum-Freistoss ins Kreuz drehen das Spiel. Aratore macht auch den Samuel-Ausgleich zunichte. Ein Espen-Sieg? Das passt gestern einfach nicht ins Drehbuch. Der FC St. Gallen verpasst die Europa League.
Und so findet der Kitsch um 22.11 Uhr seinen Höhepunkt. Mit Standing Ovations und einem Feuerwerk wird Streller bei seiner Auswechslung verabschiedet. Und wie sollte es anders sein: Der für ihn eingewechselte Ajeti trifft 3 Minuten vor Schluss zum Sieg!
Präsident Heusler: «Ich glaube nicht, dass der FCB mit Streller einen Teil seiner Seele verliert. Er war einfach ein unglaublich glaubwürdiger Träger dieser Seele des Vereins.» Torfestival. Sieg. Gashi mit der Torjägerkanone. Der FCB mit dem 6. Titel in Serie. Streller mit dem perfekten Abschied. So geht Kitsch in Basel.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |
St. Jakob Park. 33 403 Fans.
Tore: 17. Streller 1:0. 30. Mathys (Aratore) 1:1. 38. Aleksic 1:2. 50. Samuel (Zuffi) 2:2. 54. Aratore 2:3. 78. Zuffi 3:3. 87. Alb. Ajeti (Xhaka) 4:3.
Bemerkungen: Basel: Ohne Ivanov, Kakitani, Suchy (alle verletzt), Gonzalez (abwesend).
St. Gallen: Janjatovic, Russo, Rodriguez, Kapiloto (alle verletzt).
Basel: Vaclik; Xhaka, Schär, Samuel, Safari; Calla, Frei, Zuffi, Gashi; Delgado; Streller.
St. Gallen: Herzog; Mutsch, Gelmi, Thrier, Facchinetti; Everton; Tafer, Mathys, Aratore; Karanovic, Aleksic.
Einwechslungen: Basel: Embolo (57. für Calla), Elneny (66. für Delgado), Alb. Ajeti (83. für Streller).
St. Gallen: Cavusevic (4, 37. für Karanovic), Tréand (4, 46. für Tafer), Bunjaku (68. für Aleksic).
Gelbe Karten: 53. Schär (Reklamieren), 53. Aleksic (Unsportlichkeit), 58. Mathys, 75. Tréand (beide Foul)
St. Jakob Park. 33 403 Fans.
Tore: 17. Streller 1:0. 30. Mathys (Aratore) 1:1. 38. Aleksic 1:2. 50. Samuel (Zuffi) 2:2. 54. Aratore 2:3. 78. Zuffi 3:3. 87. Alb. Ajeti (Xhaka) 4:3.
Bemerkungen: Basel: Ohne Ivanov, Kakitani, Suchy (alle verletzt), Gonzalez (abwesend).
St. Gallen: Janjatovic, Russo, Rodriguez, Kapiloto (alle verletzt).
Basel: Vaclik; Xhaka, Schär, Samuel, Safari; Calla, Frei, Zuffi, Gashi; Delgado; Streller.
St. Gallen: Herzog; Mutsch, Gelmi, Thrier, Facchinetti; Everton; Tafer, Mathys, Aratore; Karanovic, Aleksic.
Einwechslungen: Basel: Embolo (57. für Calla), Elneny (66. für Delgado), Alb. Ajeti (83. für Streller).
St. Gallen: Cavusevic (4, 37. für Karanovic), Tréand (4, 46. für Tafer), Bunjaku (68. für Aleksic).
Gelbe Karten: 53. Schär (Reklamieren), 53. Aleksic (Unsportlichkeit), 58. Mathys, 75. Tréand (beide Foul)