Marco Streller ist bedient. Ausgerechnet Cedric Itten! Ausgerechnet jener Mann, der dem FCB gehört, sorgt für die dritte Basler Heimpleite in Folge. Schnürt einen Doppelpack, stürzt den Klub seiner Kindheit in die Krise. «Er hat demonstriert, was Leidenschaft heisst und wie man sich vor dem gegnerischen Tor verhalten muss», lobt Streller.
Dinge, die der FCB vermissen lässt. Petretta hat die Führung auf dem Fuss, Ricky van Wolfswinkel scheitert erst per Foulpenalty, dann per Kopf. 15:8 Schüsse stehen nach Abpfiff auf dem Statistikblatt, Ineffizienz in Zahlen.
Es ist nach der 0:1-Blamage gegen Lugano und der 0:4-Klatsche gegen ManCity die dritte Heimpleite in Folge. Alarmierend! Gewinnt YB heute gegen Thun, beträgt der Rückstand auf den Leader schon satte acht Punkte. «Wer jetzt nicht merkt, dass es fünf vor zwölf ist, dem ist nicht mehr zu helfen», sagt Valentin Stocker. Und er schickt eine Entschuldigung an die Fans. «Jeder von uns schämt sich. Dass die Fans auch nach der Niederlage noch gesungen haben, muss jedem von uns zu denken geben.»
Durchatmen bei Contini
Und in St. Gallen, herrscht da nun uneingeschränkte Euphorie? Nein. Nach zwei Pleiten zum Start bei YB und gegen den FCZ tritt Espen-Sportchef Alain Sutter im Teleclub auf die Bremse: «Die Mannschaft hat sich für einen leidenschaftlichen Auftritt belohnt. Allerdings muss man auch zugeben, dass Basel über 90 Minuten viel mehr Ballbesitz hatte und wir auch Glück brauchten.»
Auf die Zukunft von Coach Giorgio Contini, der in St. Gallen trotz Sieg alles andere als fest im Sattel sitzt, angesprochen, antwortet Sutter: «Es gibt für niemanden eine Garantie, aber ich freue mich für den Trainer, es ist eine schwierige Situation für ihn. Ich erwarte, dass er mit all den Spekulationen klarkommt, er hat unsere volle Unterstützung.» Contini selbst antwortet auf die Frage, ob nach diesem Sieg nun Ruhe beim FC St. Gallen einkehren werde: «Ich dachte, wir hätten jetzt Ruhe. Wir hatten ein happiges Startprogramm ins neue Jahr und sind froh, dass wir drei Punkte auf dem Konto haben.»
Cedric Itten sei Dank. Hat der Ur-Basler kein schlechtes Gewissen, dass er seinen FCB versenkt hat? «Nein, ich bin Spieler des FC St. Gallen!» Und er ist der Überzeugung, dass der Meister auch in diesem Jahr rotblaue Farben trägt. «Ich glaube an den FC Basel.»
Spielt der Meister so wie gegen St. Gallen, dann hilft nur noch beten.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |