BLICK: Jordi Quintilla, wie war es am Montag endlich wieder ins Training gehen zu können?
Jordi Quintilla: Es war Wahnsinn. Ich fühlte eine grosse Erleichterung und ein Gefühl von Freiheit. Nach zwei Monaten konnte ich endlich wieder das machen, was ich und wohl jeder Fussballer liebt, nämlich Fussball spielen.
Wie war es am Sonntagabend, als Ihnen bewusst wurde, morgen ist der Tag?
Woooah... Der war heftig. Mein bester Freund hat mir sogar eine Nachricht geschickt, in der stand: «Du kannst zufrieden schlafen gehen, weil morgen ist der Tag der «Befreiung»» (schmunzelt).
Und, konnten Sie schlafen?
Jaja das schon (lacht).
Montagmorgen im kybunpark, was war wegen der Hygienemassnahmen anders?
Also, ich bin reingekommen und musste statt des Lifts die Treppe nehmen. Dann hiess es: Du gehst dahin, du dorthin (drei Kabinen stehen zur Verfügung d. Red.). In den Kabinen lagen die Kleider schon bereit, also zog ich mich um und ging dann direkt raus.
Was war die grösste Veränderung?
Vor dem Training konnte ich mich nicht an meinem gewöhnlichen Platz in der Garderobe umziehen. Aber ansonsten war eigentlich alles relativ «easy». Wenn du endlich wieder mit deinen Kollegen auf dem Platz stehen möchtest, dann nimmst du praktisch alle Veränderungen gern in Kauf.
Haben Sie während des Trainings an das Virus gedacht?
Nein, wenn du auf dem Feld stehst, denkst du nicht an Corona. Vor allem am Montag, am ersten Trainingstag nicht. Wir alle haben zwei Monate auf diesen Tag gewartet. Endlich konnte ich meine Kollegen wieder sehen, das Gras riechen, den Ball wieder berühren, das war grossartig. Ich habe wirklich keine Sekunde an das Virus gedacht.
Wie war die Stimmung in der Mannschaft am Montagmorgen?
Fantastisch. Alle wiederzusehen war echt genial, alle Gesichter, die es zusammen geschafft haben, die Tabellenspitze zu erreichen. Wir haben eine sehr gute Beziehung untereinander, darum war die Freude wirklich gross.
Laut ihrem Trainer Peter Zeidler sind sie schon wieder voll in den Zweikampf gegangen. Keine Bedenken gehabt?
Nein. Ich habe einfach Respekt vor dem Virus, darum halte ich mich neben dem Platz an die Massnahmen der Regierung. Auf dem Feld dürfen wir trainieren, uns berühren, aber neben dem Feld gilt Social-Distancing.
Hatten Sie auf dem Feld auch keine physischen Bedenken?
Nein. Wir haben zu Hause anscheinend alle so hart trainiert. Darum waren wir auch bereit, wieder härter zu starten. Die Trainingsempfehlungen für zuhause waren wirklich perfekt designt.
Wie lautet ihr Fazit nach dem ersten Trainingstag?
Es sind zwei Sachen: Für mich persönlich war dieses Gefühl der Freiheit das Beste.
Und das Zweite?
Mir ist aufgefallen, wir alle waren in einer echt guten Verfassung, richtig fit. Ich dachte, es werde schwieriger, den Rhythmus halten zu können, aber alle Spieler machen einen echt fitten Eindruck, was mich sehr glücklich macht. Das zeigt, wie verantwortungsvoll zu Hause trainiert wurde. Und das, obwohl es auf freiwilliger Basis passierte. Simons (Athletik-Coach d. Red.) Instruktionen waren wirklich perfekt. Am Montag schien es so, als hätten wir nie aufgehört zu spielen. Ich konnte die Intensität richtig sehen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Lugano | 21 | 8 | 38 | |
2 | FC Basel | 21 | 25 | 37 | |
3 | FC Luzern | 21 | 7 | 36 | |
4 | Servette FC | 22 | 2 | 33 | |
5 | FC Lausanne-Sport | 22 | 7 | 32 | |
6 | FC Zürich | 21 | -3 | 30 | |
7 | FC St. Gallen | 21 | 5 | 29 | |
8 | BSC Young Boys | 21 | -3 | 28 | |
9 | FC Sion | 22 | -1 | 27 | |
10 | Grasshopper Club Zürich | 22 | -9 | 21 | |
11 | Yverdon Sport FC | 21 | -10 | 21 | |
12 | FC Winterthur | 21 | -28 | 14 |