St. Gallen vor einer heissen GV
Jetzt verkauft Ex-Präsident Früh seine Aktien

Der Ex-Präsident veräussert seine Aktien an eine Ostschweizer Gruppe.
Publiziert: 12.11.2017 um 14:43 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 03:37 Uhr
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Ex-Präsident Dölf Früh verkauft seine Aktien.
Matthias Dubach und Michael Schifferle

Die Ruhe nach der St. Galler Schlammschlacht im September mit diversen Abgängen in der Teppichetage war trügerisch. Jetzt kommt an der GV des Klubs am Montag im Fürstenlandsaal in Gossau SG alles wieder auf den Tisch.

Dem Verein steht das definitive Ende der Ära von Dölf Früh bevor. 2010 hatte Früh den Klub vor dem Konkurs gerettet, konsolidierte ihn danach als Präsident. Nach seinem gesundheitlich bedingten Rücktritt und der Amtsübergabe an Stefan Hernandez blieb Früh mit knapp 49 % der Aktien Mehrheitsaktionär. Aber wegen des Vorwurfs, im Hintergrund weiterhin die Fäden zu ziehen, sagte Früh im BLICK am 6. September: «Ich werde baldmöglichst sämtliche Aktien abgeben!»

Jetzt ist der Verkauf von Frühs Paket beschlossene Sache. Nach SonntagsBlick-Informationen veräussert der Ex-Boss seine Aktien nun doch an die längst bereit stehende Ostschweizer Gruppe. Diese hatte Früh schon länger ein Angebot unterbreitet. Mit im Boot sitzen der Bankier Steffen Tolle (Aktionär mit rund 10 Prozent), Küchen-Unternehmer Rolf Schubiger (ca. 5 Prozent) und neu die Gebrüder Jérôme und Patric Müller (Gemag Immobilien und Investment). Gemäss «St. Galler Tagblatt» kommt auch Roland Gutjahr von der Ernst Fischer AG dazu. Nach der Übernahme wird es keinen Grossaktionär mehr geben.

Ursprünglich wollte diese Gruppe den entlassenen Verwaltungsrat Pascal Kesseli als neuen Präsidenten installieren. Aber beim jetzt beschlossenen Deal fehlt Kesseli, der momentan noch 9,76 % Aktienanteile besitzt. Womöglich war es eine Bedingung für den Verkauf von Frühs Aktien, dass Kesseli ganz ausscheidet.

Die grosse Frage: Wird der Verkauf noch in letzter Minute vor der GV über die Bühne gebracht? Möglich. Aber es ist auch denkbar, dass der Verkauf erst später an einer ausserordentlichen GV offiziell gemacht wird. Danach könnten die neuen Besitzer einen neuen VR samt eines neuen Präsidenten bestimmen. Klub-Boss Hernandez sagt im «Tagblatt»: «Es ist normal, dass die Aktionäre in einer AG über den Verwaltungsrat bestimmen. Ich werde mit den neuen Leuten gerne zusammenarbeiten. Mit wem sie aber zusammenarbeiten wollen, wird sich weisen. Theoretisch könnte der Verwaltungsrat ausgetauscht werden.»

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