Giorgio Contini tritt am Freitagmittag vor die Medien. Er wirkt ruhig, aufgeräumt. Spricht über den Rückrundenstart bei YB, bei dem es die Auftritte im Herbst auszublenden gelte – die St. Galler tauchten in der Meisterschaft 1:6 und im Cup 1:2.
Er redet auch über Runar Mar Sigurjonsson, der von GC kam und sich bereits «sensationell» eingefügt habe, bereits laut coache, Anweisungen erteile. Er spricht über Routinier Tranquillo Barnetta (32), der zwischendurch in der Vorbereitung geschont wurde – dessen Zustand aber gut sei. «Bei jedem Spieler über 30 muss man die Einsätze dosieren.»
Unter den Journalisten sitzt Matthias Hüppi, Continis Chef, und hört exakt zu. Zwischen ihnen beiden entzündeten sich in der Vorbereitung Meinungsverschiedenheiten – vor allem weil Hüppi und Sportchef Alain Sutter sich gleich von vier Mitarbeitern trennten. Unter anderem Konditionstrainer Harry Körner oder Physiochef Benjamin Bubeck. Leute, mit denen Contini eng zusammenarbeitete.
Contini gibt sich nach aussen gelassen, sagt, dass er über personelle Veränderungen im Klub nichts preisgeben wolle: «An meinem Job hat sich nichts verändert: Ich muss die Mannschaft auf die Spiele vorbereiten. Ich will Erfolg mit St. Gallen, St. Gallen will Erfolg mit mir. Ich trage den Verein weiterhin im Herzen.» Man könnte anmerken: den Verein, nicht dessen Führung.
Ob er an einen Rücktritt gedacht habe? «Ich habe weiterhin Leidenschaft für meinen Beruf.» Er müsse damit rechnen, dass spekuliert werde. Würde bevorzugen, dass sich keiner für sein Tun interessiere, hätte er in seinem Lehrberuf bleiben müssen: im KV.
Dass Hüppi jedoch zwischendurch bestätigt, dass Simon Storm weiterhin Wunschkandidat als Physiochef sei, wird Contini gleichwohl nicht schmecken – mit ihm verstand sich der Espen-Trainer nicht. Darum musste Storm im Sommer gehen.
Die Zusammenarbeit mit Sportchef Alain Sutter? «Die ist intensiv. Wir tauschen viele Infos aus», so Contini. Es brauche jedoch noch Zeit, bis man die Denkweise des anderen genau kenne. Viele glauben, dass sich diese Denkweisen nie einander anpassen werden.
Dazu gehört die Frage nach der Ausrichtung des Teams. Sutter wünscht sich Spektaktel, Offensive. Contini denkt, woran nahezu jeder Coach der Welt denkt: ans Ergebnis. «Letztlich brauchen der Verein und ich Erfolg», sagt Contini. «Alles andere ist das Sahnehäubchen. Wir brauchen Demut.»
Nicht zuletzt deshalb dürfte er in Bern mit fünf Verteidigern auflaufen, um die herausragende YB-Offensive zu bändigen. Kaum im Sinne Sutters.
Contini sagt zwischendurch: «Ich bin, wie ich bin.» (mis)
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Basel | 15 | 22 | 28 | |
2 | FC Lugano | 15 | 9 | 28 | |
3 | FC Zürich | 15 | 4 | 26 | |
4 | Servette FC | 15 | 0 | 25 | |
5 | FC Luzern | 15 | 4 | 23 | |
6 | FC Lausanne-Sport | 15 | 3 | 23 | |
7 | FC St. Gallen | 15 | 6 | 21 | |
8 | FC Sion | 15 | -1 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 15 | -5 | 17 | |
10 | Yverdon Sport FC | 15 | -10 | 16 | |
11 | FC Winterthur | 15 | -21 | 12 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 15 | -11 | 10 |