Sportchef über die YB-Probleme
«Unser Anwalt hat Vilotic geantwortet»

Zwei Wochen ist der neue YB-Sportchef im Amt. Christoph Spycher hat glasklare Vorstellungen, wohin der YB-Weg gehen soll. Er ist auch überzeugt, die Rihs-Brüder im Griff zu haben.
Publiziert: 09.10.2016 um 16:42 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 02:35 Uhr
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Vom Talentmanager zum Sportchef: Christoph Spycher.
Foto: KEY
Interview: Alain Kunz

BLICK: Christoph Spycher, vom Talentmanager zum Sportchef in wenigen Tagen. Das ist doch von null auf hundert – nicht?
Christoph Spycher:
Es ist eine andere Aufgabe, die viel mehr auf die erste Mannschaft fixiert ist. Die Arbeit mit dem Trainerteam ist viel enger. Die Verträge der ersten Mannschaft kannte ich vorher nicht.

Und nun?
Ich bin noch nicht ganz durch.

Zu früh für eine Analyse?
Definitiv.

Einer wie Milan Gajic ist der Prototyp des Spielers, den man wegrationalisieren kann oder muss, wenn man wirklich sparen will.
Ich gehe nicht auf einzelne Fälle ein. Wir haben sportliche Ambitionen. Um die zu erfüllen, braucht es unsere absoluten Leistungsträger, dazu die Jungen, die nachstossen. Irgendwo im Mittelsegment liegt das grösste Sparpotenzial.

Sie haben bei Ihrem Amtsantritt betont, mit dem Zickzackkurs der Vergangenheit müsse Schluss sein. Wie wollen Sie das bewerkstelligen? Die Urheber des Kurses sind die Rihs-Brüder, und denen gehört YB nach wie vor.
Ich bin sicher, dass man das in den Griff bekommt. Ich hatte sehr gute Gespräche mit Andy und Hansueli Rihs. Wir sind uns einig, was wir wollen.

Sie haben auch gleich Bedingungen gestellt dafür, dass Sie das Amt antreten. Zum Beispiel, dass der Verwaltungsrat nicht operativ tätig sein darf.
Ich bin nicht derart vermessen zu sagen, ich wüsste alles, was auf mich zukommt. Aber ich hatte siebzehn Jahre lang die Augen und Ohren offen. Da habe ich mir gewisse Sachen ausbedungen, die ich brauche, um erfolgreich arbeiten zu können.

Befremdend wirkt es, wenn der Sportchef zum Fall Milan Vilotic sagt: Das geht mich nichts an. Das Problem Vilotic ist doch ein klassischer Fall für den Sportchef.
Da waren vor meiner Zeit als Sportchef verschiedene Personen involviert. Es ist klar, dass Trainer Adi Hütter auf andere Innenverteidiger setzt. Ich werde sicher bei der Lösung mitarbeiten, das bringt meine Funktion mit sich.

Und trainiert Vilotic nach der Forderung seines Anwalts wieder in der ersten Mannschaft?
Nein. Unser Anwalt hat den Brief von Vilotics Anwalt beantwortet. In der Zwischenzeit suchen wir eine Lösung, die für alle Parteien gut ist.

Wie verändert sich YB in der Winterpause?
Es wird sicher keine Transfer-Grossoffensive geben.

Wer wird der neue Verwaltungsrat mit Sportkompetenz?
Er ist noch nicht gefunden. Es gibt ein Auswahlverfahren.

Es dürfte hilfreich sein, wenn es einer ist, den sie kennen. Wie zum Beispiel Andy Egli.
Sicher ist es besser, wenn man ein Vertrauensverhältnis hat. Der neue Mann muss aber nicht alles toll finden, was wir machen. Er darf uns ruhig herausfordern.

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