Sportchef Bickel über den FCZ-Jugendwahn
«Nicht alle schaffen den Durchbruch»

Schon 10 Super-League-Debütanten unter 21 Jahren! Aber FCZ-Sportchef Thomas Bickel sagt, warum er weiter auch auf Oldies wie Legende Alain Nef setzt. Und warum aus ihm manchmal plötzlich ein Hardliner wird.
Publiziert: 04.04.2018 um 15:18 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 15:35 Uhr
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Der 19-jährige Toni Domgjoni ist einer von vielen Jungen, die beim FCZ in der Rückrunde zum Einsatz kommen.
Foto: Andy Mueller/freshfocus
Matthias Dubach

Der FCZ ist die Rote Laterne los – seit der vorletzten Runde gegen YB stellen die Zürcher nicht mehr die älteste Mannschaft der Liga. Der Altersschnitt aller eingesetzten Spieler sank unter dem neuen Trainer Ludovic Magnin auf 27,17 Jahre, neu ist Lugano die Oldie-Truppe der Liga.

Kein Wunder, dass der FCZ immer jünger wird: Diese Saison gaben mit Rüegg, Haile-Selassie, Rohner, Maouche, Odey, Aliu, Rexhepi, Domgjoni sowie zuletzt gegen Sion Kryeziu und Schättin schon zehn Spieler unter 21 Jahren ihr Super-League-Debüt!

«Kein Grund für Euphorie»

Die FCZ-Startelf in Sion ist gemäss «dbfcz.ch» mit dem Schnitt von 22 Jahren und 357 Tagen die jüngste seit dem Kehrausspiel im Juni 2013. Weitere Debütanten werden noch diese Saison folgen.

FCZ-Sportchef Thomas Bickel sagt: «Das ist wirklich erfreulich, aber kein Grund für Euphorie. Es wird auch Junge geben, die den Durchbruch nicht schaffen. Wichtig ist, dass wir sie trotz Rückschlägen unterstützen. Und dass sie Perspektiven haben, die in der Vergangenheit vielleicht nicht vorhanden waren.» Die Namen dazu: Oberlin, Sow, Janjicic, Elvedi.

Ohne Oldies gehts nicht

Bickel steht voll hinter dem neuen Kurs, mehr auf junge Spieler zu setzen. Dazu braucht der FCZ mittelfristig das neue Stadion im Hardturm und den Campus in Schwamendingen. Aber Bickel sagt auch: «Ich bin realistisch, wir brauchen auch weiterhin Routiniers. Es hängt davon ab, wer uns verlässt. Es wird im Sommer wieder einen Schnitt geben.»

Einer dieser Routiniers dürfte weiterhin der gegen Sion gesperrte Alain Nef (36) sein. Die FCZ-Legende steht vor der Vertragsverlängerung. «Er macht eine überragende Saison. Es ist gut möglich, dass er noch eine Saison anhängt», sagt Bickel.

Bickel – Ein Wolf im Schafspelz?

Der FCZ-Sportchef erzählts, wie man ihn kennt: ruhig, überlegt, besonnen. Dabei zeigte er zuletzt immer wieder ein ganz anderes Gesicht. Knallhart, wie bei der Degradierung von Kay Voser und der Entlassung von Trainer Uli Forte. Extrem forsch wie in Basel nach der Strompanne, als Bickel noch im dunklen Stadion ein Forfait forderte.

Ist Bickel ein Wolf im Schafspelz? Er sagt: «Mir war von Anfang an klar, dass in diesem Job unpopuläre Entscheidungen dazu gehören. Ich habe keine Mühe damit, im Sinne des Vereins zu entscheiden. Die Forfait-Forderung in Basel war eher provokativ gemeint, damit nicht einfach alles den gewohnten Gang nimmt.»

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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