Sportchef Alain Sutter über Fall Ben Khalifa
«Ich habe mit keinem Spieler so oft geredet wie mit Nassim»

Espen-Sportchef Alain Sutter über den Fall Ben Khalifa und seine Mitschuld.
Publiziert: 29.03.2019 um 19:17 Uhr
|
Aktualisiert: 30.03.2019 um 00:15 Uhr
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Alain Sutter bezieht im Fall Ben Khalifa Stellung.
Foto: Claudio de Capitani/freshfocus
Michael Schifferle

Alain Sutter, Sie waren als Zeuge geladen, weil ein Spieler den Klub verklagt. Schlimm für Sie?
Sutter:
Nein. Es ist Nassims gutes Recht zu klagen. Wir leben in einem Rechtsstaat.

So nüchtern? Als er kam, sagten Sie, er sei ein Spieler, der besonderer Pflege bedürfe. Nun lassen Sie ihn fallen.
Jeder darf für sich beurteilen, wie er den Fall sieht. Nur so viel: Ich habe mit keinem Spieler in St. Gallen so oft gesprochen wie mit Nassim.

Was ist, wenn er mit seiner Klage Erfolg hat und seine permanente Rückkehr ins Mannschaftstraining erwirkt?
Dann müssen wir das akzeptieren. Aber es wäre schon ein bisschen verwunderlich, wenn ein Richter Einfluss auf die Gestaltung des Abschlusstrainings und somit letztlich die Trainerarbeit nähme. 

Es wäre ein Präzedenzfall.
Ja. Künftig klagt vielleicht ein Spieler, dass er immer zum Aufgebot für den Spieltag gehört. Das kann nicht sein. Das Gericht kann nicht die Aufstellung diktieren.

Selbst wenn Sie als Sieger aus der Sache hervorgehen – auch Sie nehmen Schaden.
Warum?

Dass Spieler den Klub vor Gericht ziehen, macht den FCSG höchst unattraktiv für die Spieler, um die Sie derzeit buhlen.
Das kann ich nicht beurteilen. Aber wir wissen, worüber wir reden und was in der Vergangenheit passiert ist.

Bedauern Sie die Entwicklung dennoch?
Natürlich. Für jeden von uns gilt: Es wäre besser gewesen, es wäre nicht so weit gekommen. Aber noch mal: Nassim wollte weg. Und wenn ein Spieler weg will und er demzufolge nicht mehr spielt, ist das in der Sache konsequent. Sicher nicht brutal.

Kann man anders sehen. Einem Spieler seiner grundsätzlichen Klasse müsste man nicht die Tür zuschlagen.
Man kanns sehen, wie man will. Aber Nassims sportliche Entwicklung war schon im Frühjahr 2018 rückläufig. Und seine Statistik im Herbst spricht für sich (0 Tore, ein Assist, d. Red.). Aber nichtsdestotrotz: Dienlich ist die ganze Geschichte für niemanden.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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