«Die Partnerschaft mit der CS wird weitergeführt»
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Nati-Mediensprecher Arnold:«Die Partnerschaft mit der CS wird weitergeführt»

Sponsoring in Gefahr?
Das passiert jetzt mit den CS-Verträgen im Sport

Die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS beschäftigt auch den Sport. Doch was passiert jetzt mit den zahlreichen Sponsoring-Verträgen, die die CS in den vergangenen Jahren abgeschlossen hat?
Publiziert: 20.03.2023 um 19:05 Uhr
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Aktualisiert: 21.03.2023 um 14:13 Uhr
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Seit 2021 ist die Credit Suisse Namensgeber der Super League.
Foto: Andy Mueller/freshfocus
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Carlo Emanuele FrezzaReporter Fussball

Das Beben am Zürcher Paradeplatz tangiert auch den Schweizer Sport. Schliesslich hat sich die Credit Suisse in vielen Jahrzehnten nicht nur auf dem Finanzmarkt zu einer festen Grösse entwickelt, sondern mit zahlreichen Partnerschaften genauso in der hiesigen Sportszene.

Wie wichtig sie für den Schweizer Sport geworden ist, weiss Christian Lang, Leiter Sportmanagement der Uni St. Gallen und Marketing-Experte. «Die CS war über Jahre einer der spendabelsten Schweizer Sportsponsoren mit sehr langjährigen und nachhaltigen Engagements. So wurde sie zur Titelsponsorin und Namensgeberin der Super League, als der Fussball aufgrund der Covid-Pandemie vor einer sehr ungewissen Zukunft stand.»

Nicht nur Fussball im Portfolio

Gemäss Blick-Infos bezahlt die Credit Suisse als Namensgeberin der höchsten Schweizer Fussballliga rund 8 Millionen Franken pro Saison. Weitere rund 5 Millionen Franken fliessen pro Jahr in die Kassen des Fussballverbands (SFV). Zudem wird geschätzt, dass die Bank Tennis-Ikone Roger Federer bis zu dessen Karriere-Ende 2022 rund 10 Millionen Franken pro Jahr bezahlt hat. Weiter ist sie ein wichtiger Baustein im Finanz-Konstrukt der Stiftung Schweizer Sporthilfe, unterstützt das grösste internationale Golfturnier der Schweiz sowie im Reitsport das CHI Genf und die White Turf-Pferderennen in St. Moritz.

Die Sponsoring-Strategien von CS und UBS

Die UBS und die Credit Suisse sind bis anhin eine ähnliche Strategie gefahren, was Sponsorings angeht. «Beiden ist wichtig, nicht nur die Top-Events und die Top-Stars zu sponsern, sondern auch die Basis zu unterstützen», erklärt Marketing-Experte Christian Lang. Die UBS tut es unter anderem mit dem «UBS Kids Cup», die Credit Suisse wiederum hat im Vertrag mit dem SFV festgehalten, dass die Hälfte des Geldes in den Nachwuchs fliessen soll.

Das Ziel des Sponsorings sei neben der Steigerung des Bekanntheitsgrads auch ein positives Image aufzubauen. «Nach all den Skandalen der CS hat jetzt auch der Schweizer Bankenplatz als Ganzes ein Image- und Vertrauensproblem. Deshalb wäre es für die UBS fatal, komplett auf das Marketing und insbesondere das Sponsoring zu verzichten.»

Umso besser, dass die UBS durch die Übernahme nun vom Wissen der CS profitieren kann. «Die Credit Suisse hat ein sehr spannendes Portfolio aufgebaut mit sportartenübergreifenden Sponsoring-Engagements, die auch für die UBS interessant sein könnten», betont Lang.

Die UBS und die Credit Suisse sind bis anhin eine ähnliche Strategie gefahren, was Sponsorings angeht. «Beiden ist wichtig, nicht nur die Top-Events und die Top-Stars zu sponsern, sondern auch die Basis zu unterstützen», erklärt Marketing-Experte Christian Lang. Die UBS tut es unter anderem mit dem «UBS Kids Cup», die Credit Suisse wiederum hat im Vertrag mit dem SFV festgehalten, dass die Hälfte des Geldes in den Nachwuchs fliessen soll.

Das Ziel des Sponsorings sei neben der Steigerung des Bekanntheitsgrads auch ein positives Image aufzubauen. «Nach all den Skandalen der CS hat jetzt auch der Schweizer Bankenplatz als Ganzes ein Image- und Vertrauensproblem. Deshalb wäre es für die UBS fatal, komplett auf das Marketing und insbesondere das Sponsoring zu verzichten.»

Umso besser, dass die UBS durch die Übernahme nun vom Wissen der CS profitieren kann. «Die Credit Suisse hat ein sehr spannendes Portfolio aufgebaut mit sportartenübergreifenden Sponsoring-Engagements, die auch für die UBS interessant sein könnten», betont Lang.

Doch was passiert nun nach der Übernahme durch die UBS? Rechtlich ist die Ausgangslage klar. Wenn ein Unternehmen ein anderes kauft, gehen sämtliche Rechte und Pflichten auf den neuen Eigentümer über – und somit sämtliche Verträge. Ausser, es ist eine spezifische Ausstiegsklausel vereinbart worden, die es einer Partei erlaubt, den Kontrakt vorzeitig aufzulösen. Davon ist aber in diesen Fällen nicht auszugehen, heisst es in der Branche.

Daher verwundert es nicht, dass die bisherigen Vertragspartner der CS ziemlich nüchtern auf die Schock-Nachricht vom Paradeplatz reagieren. Die RingierSports AG meint als Vermarkterin der Swiss Football League (SFL) und damit CS-Vertragspartnerin: «Diese Verträge haben weiterhin Gültigkeit bis zum Meisterschaftsende der Credit Suisse Super League Saison 2024/25. Wir gehen aktuell davon aus, dass wir diese Partnerschaft weiterführen werden. Wir stehen mit der Credit Suisse hierzu in Kontakt.»

Die von der UBS geschluckte Grossbank lässt derweil ausrichten: «Wir werden unsere entsprechenden Engagements vorderhand unverändert weiterführen.» Mit dem SFV hatte die CS am Montag direkten Kontakt. «Wir haben die Zusicherung erhalten, dass die Verträge bis 30. Juni 2024 mit finanziellen Verpflichtungen eingehalten werden», sagt Mediensprecher Adrian Arnold.

CS auch im Zürcher Stadionprojekt drin

Ruhig reagieren auch die Stadtzürcher Klubs FCZ und GC auf den geschichtsträchtigen Bankendeal. Mit der Credit Suisse verbindet sie das Projekt, das der grössten Stadt der Schweiz auf dem Hardturm-Areal endlich ein Fussballstadion zurückgeben soll.

«Die künftige strategische Ausrichtung der beteiligten Banken ist uns nicht bekannt, weshalb wir diese Situation nicht weiter kommentieren können», schreibt GC auf der Homepage. Ähnliches lässt FCZ-Präsident Ancillo Canepa verlauten, fügt aber hinzu: «Inwieweit solche Verträge nach Ablauf der Vertragszeit dann allerdings verlängert werden, ist eine andere Frage. Dies wird dannzumal das zuständige Management zu entscheiden haben.»

Für Marketing-Experte Lang ist aber schon fast klar, wie es dann weitergeht. «Ich rechne stark damit, dass ein Grossteil dieser Verträge nicht verlängert werden.» Ein grosses Problem sehe er darin, dass diese Sponsorings in Zukunft noch mit der Credit Suisse in Verbindung gebracht würden. «Ob die UBS oder eine andere Nachfolgeorganisation aktiv in diese Assoziation investieren möchte, ist sehr fraglich.»

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Mannschaft
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FC Zürich
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FC Basel
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FC Lugano
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Servette FC
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FC Luzern
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FC St. Gallen
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FC Lausanne-Sport
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FC Sion
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BSC Young Boys
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Yverdon Sport FC
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FC Winterthur
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Grasshopper Club Zürich
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