Kaminfeger. Kleeblatt. Schwein. Hufeisen. Marienkäfer. Das sind die gängigen Glücksbringer von uns Schweizern. Der FC St. Gallen hat einen anderen: Glücks-Betim. Betim Fazliji ist 20-jährig, 1,86 m gross, defensiver Mittelfeldspieler.
Denn steht Fazliji auf dem Feld, gewinnt St. Gallen. Bisher immer und überall. In den 9 Spielen, in welchen Fazliji auf dem Platz steht, holen die Ostschweizer 27 Punkte. Ohne ihn: 5 Zähler in 7 Partien.
Herr Fazliji, wann haben Sie letztmals verloren, als Sie auf dem Platz standen? «Das muss irgendwann letzte Saison mit der U21 gewesen sein», sagt er und lacht, «von mir aus kann es ruhig so weiter gehen …»
Die letzte Pleite mit Fazliji gabs am 10. April 2018 beim 1:2 der U21 gegen Red Star.
«Wechsle meine Fussballschuhe erst, wenn sie kaputt sind»
Fazliji selbst hat keinen Glücksbringer. Abergläubisch wie viele andere Fussballer sei er auch nicht, sagt er. Naja, vielleicht ein bisschen. «Solange wir einen solchen Lauf haben, wechsle ich erst meine Fussballschuhe, wenn sie kaputt sind. Ich hoffe, ich darf dieses Exemplar auch in der Rückrunde noch tragen.»
Würde heissen, dass Fazliji und die St. Galler auch noch die letzten zwei Vorrunden-Partien gewinnen. Gelingt dies, winkt gar der Wintermeistertitel.
Was ist diese Saison für die St. Galler Rasselbande alles noch möglich? Fazliji: «Das sehen wir dann! Wir sind als Team zusammen gewachsen und werden von Spiel zu Spiel besser.»
Glauben an Fussballer-Karriere fast verloren
Fazliji, Schweizer U20-Natispieler mit KV-Abschluss, geboren im serbischen Vranje, gilt als grosses Talent und bodenständiger Kerl. Doch nicht immer lief es bisher in seiner Karriere so reibungslos wie die letzten Monate. Mit 18 behandelt er ohne Einwilligung der Ärzte eine Schambeinentzündung mit Schmerzmitteln, weil er weiterspielen will. Fast 7 Monate fällt er deshalb aus und verliert dabei fast den Glauben an eine Fussballer-Karriere.
Doch er kämpft sich retour und als im Sommer Sportchef Alain Sutter anruft und ihm mitteilt, dass man ihm einen Zweijahresvertag als Profi anbietet, bricht bei den Fazlijis in Rebstein SG der Wahnsinn aus. «Mein Vater und ich haben gejubelt, als hätten wir gerade in der letzten Sekunde den Siegtreffer erzielt. Wir sind in der Wohnung herumgesprungen und uns in den Armen gelegen.»
Mittlerweile hüpft und jubelt die ganze Ostschweiz. Berauscht von Glücks-Betim und den jungen wilden St. Gallern.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |