Spieler-Vater klagt an
«Peischl hat die Karriere meines Sohnes zerstört!»

Espen-Talent Visar Musliu fehlt seit einem Jahr die Arbeitsbewilligung. Für seinen Vater ist Ex-Sportchef Peischl schuld.
Publiziert: 28.07.2015 um 20:37 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 19:46 Uhr
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Liess Ex-Sportchef Heinz Peischl die Frist für den Wechsel verstreichen?
Foto: Keystone
Von Matthias Dubach

Vierjahresverträge werden beim FC St. Gallen höchst selten abgeschlossen. Umso erstaunlicher, dass im August 2014 ein Spieler für vier Jahre verpflichtet wird, der bis heute keine einzige Partie absolvierte.

Sein Name: Visar Musliu (20). Ein U21-Natispieler aus Mazedonien. Der mittlerweile freigestellte St.-Gallen-Sportchef Heinz Peischl holte ihn für eine kleine fünfstellige Ablöse.

Danach beginnen die Probleme. Musliu soll im U21-Team aufgebaut werden. Er trainiert mit. Zum Einsatz kommt er nie. Die Arbeitsbewilligung für den Spieler aus dem Nicht-EU-Land Mazedonien fehlt (BLICK berichtete). St. Gallen akzeptiert den Entscheid des Migrationsamts nicht, geht vor das Bundesverwaltungsgericht.

Nach dem Flop leihen die Espen Musliu letzten Winter notgedrungen zu seinem Ex-Klub Renova aus. Ein Albtraum für den Innenverteidiger. «Mit dem Kopf bin ich noch immer in St. Gallen», sagt er. Musliu sah die Ostschweiz als Sprungbrett, bezog eine Wohnung, lernte Deutsch, träumte vom Durchbruch. Jetzt ist 2014/15 eine Saison für die Katz. Und weil die Mühlen der Justiz langsam mahlen, droht nochmals eine Saison Ausleihe.

Zu viel für Visars Papa Ardit Musliu. Er sagt zu BLICK: «Ich kann es nicht beweisen, aber ich fürchte, Heinz Peischl hat die Karriere meines Sohnes zerstört.»

Sein Vorwurf: Der Ex-Sportchef habe sich nicht um Visar gekümmert. Der Vater legt Dokumente des mazedonischen Verbands vor. Dort ist vermerkt, dass ein Transferzertifikat für den Klubwechsel erlosch, weil St. Gallen die Frist von 45 Tagen verstreichen liess.

Papa Musliu: «Wie soll man die Arbeitsbewilligung bekommen, wenn der Übertritt nicht sauber gemacht wird?»

Diese Woche trifft sich Peischls Nachfolger Christian Stübi mit dem Spielerberater. Ziel: eine für alle tragbare Lösung. Der Vater: «Jetzt hoffe ich wieder, dass alles gut herauskommt.»

Peischl teilt mit, dass der FCSG für eine Stellungnahme zuständig ist. Sprecher Daniel Last: «Der Transfer verlief bislang für alle Beteiligten nicht nach Wunsch. Der Fall liegt beim Bundesverwaltungsgericht. Wir suchen eine Lösung für den Spieler.»

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