Das nächste Spiel! Marcel Koller packt nach der Pleite die bekannteste aller Fussballer-Floskeln aus. Acht Punkte Rückstand auf St. Gallen und YB, zwei Punkte Vorsprung auf Servette. Was ihn mehr interessiere? «Das Spiel gegen Xamax am Mittwoch!» Der Meisterzug? Für Koller trotz massiven Rückstands noch nicht abgefahren. «Es sind noch zwölf Runden zu spielen und 36 Punkte zu vergeben.»
Spielen seine Basler so wie gegen den FC Luzern, dann ist selbst der dritte Platz in akuter Gefahr. Fast eine Stunde dauerts bis der FC Basel seine erste nennenswerte Torchance hat. Zu diesem Zeitpunkt könnte der von Fabio Celestini exzellent eingestellte FCL das Spiel schon entschieden haben. Margiotta bringt Luzern in der 23. Minute in Front, eine Viertelstunde zuvor hatte der Italiener eine 100%ige mit voller Wucht aus knapp sechs Metern übers Tor gedroschen. Auch Ndiaye und Matos sündigen im Abschluss. Besser machts Joker Blessing Eleke. Konter nach toller Vorarbeit von Males. 2:0. Die Entscheidung.
«Das ist nicht FCB-like»
Basel ist in der Schlussphase zwar plötzlich wach, mehr als der Anschlusstreffer durch Cabral, eine gute Chance von Widmer und ein Lattenschuss von Xhaka guckt aber nicht dabei heraus. «Fünf Minuten den Ball nach vorne schlagen und hoffen, dass er reingeht, ist nicht FCB-like», sagt Fabian Frei. «Wir waren nicht hungrig genug, nicht bissig genug. Wir haben vorne keine Mittel gefunden, haben zu wenig Druck gemacht», sagt Taulant Xhaka. Die Pleite? Verdient! «Selbst wenn uns mit Stocker, Zhegrova und Van Wolfswinkel wichtige Spieler verletzt gefehlt haben.» Auch Kevin Bua ist nicht mit von der Partie, der Genfer wird den FCB Ende Juni verlassen, sein Vertrag läuft aus.
Dieser Absenzen zum Trotz bleibt der Auftritt der Basler ein Rätsel. Noch vor einer Woche besiegten die Bebbi im Cup ein starkes Lausanne in der Verlängerung, nun bleibt man gegen die Celestini-Truppe über weite Strecken chancenlos. Der sagt, dass «70 %, was auf dem Platz passiere, Kopfsache» sei.
Kollers Zeit in Basel wohl abgelaufen
Ob die Basler mit den Gedanken woanders waren? Möglich, sorgte Rot-Blau doch in den vergangenen Wochen mal wieder für Negativschlagzeilen. Die Muttenzerkurve forderte den Rücktritt der Bosse. Für Koller ists aber kein Grund für den sackschwachen Auftritt gegen Luzern. Wir müssen jetzt keine Ausreden suchen!»
Was jetzt wichtig ist? Das nächste Spiel. Noch sinds zwölf in der Liga, zwei mögliche Spiele im Cup und die Duelle in der Europa League. Dann dürfte Kollers Zeit in Basel abgelaufen sein. Weil sich sein Ende Saison auslaufender Vertrag nur mit dem Meistertitel verlängert.
Oder um es mit Fabian Frei zu sagen: «Im Moment spielen wir um Platz 3.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |