«Sorry, das wollten wir nicht»
FCL-Georgier sind schuld an Kollers Ösi-Out

Valeriane Gvilia und Otar Kakabadze entwickeln sich zu wichtigen Stützen beim FCL. Und auch in der Nati Georgiens sind sie nicht mehr wegzudenken.
Publiziert: 14.10.2018 um 08:00 Uhr
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Aktualisiert: 19.11.2018 um 19:00 Uhr
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Gute Freunde Kakabadze (l.) erhält viele Tipps von Gvilia – denn der ist schonsechs Monate länger in der Schweiz.
Marco Mäder

Es ist der 5. September 2017. WM-Quali. Österreich spielt zuhause gegen Georgien. Nach acht Mintuen zaubert Valeriane «Vako» Gvilia, tanzt mit einem Haken Österreichs Kevin Danso aus und lässt Keeper Heinz Lindner keine Chance, 1:0 für den Underdog. Am Ende stehts 1:1. Für Österreich zu wenig. Es ist das Ende der WM-Träume für das Team des damaligen Trainers Marcel Koller. Der Schweizer muss nach der WM-Quali seinen Posten räumen. 

Heute ist Koller bekanntlich beim FC Basel. Und die Georgier Gvilia und Otar Kakabadze – auch er stand beim 1:1 gegen Österreich auf dem Feld – stehen beim FC Luzern unter Vertrag. Ob sie wissen, dass sie an Kollers Ösi-Out mitschuldig sind? «Ja», sagt Gvilia. «Es war mein erstes Tor für das Nationalteam. Grosse, grosse Emotionen für mich. Nach dem 1:1 war klar, dass Marcel Koller gehen musste. Das wollten wir natürlich nicht. Aber das passiert halt im Fussball, sorry!»

Gvilia ist seit Januar beim FCL, Kakabadze seit diesem Sommer. Die beiden sind gut drauf, lachen, machen Witze. Sympathisch. Sie leben momentan zusammen in einer Wohnung gleich neben dem Stadion. «Aber nur bis ich etwas Eigenes gefunden habe», erklärt Kakabadze. «Vako hilft mir, mich in der Schweiz zurecht zu finden. Sobald ich eine Wohnung gefunden habe, wird auch meine Freundin zu mir ziehen.» 

«Die Schweiz ist das beste Land der Welt!»

Mit der deutschen Sprache haben beide noch Mühe. «Nach der Nati-Pause werden wir zweimal pro Woche Deutsch lernen», sagt Gvilia. Ihre Familien leben in Georgien. Trotzdem fühlen sie sich in der Schweiz pudelwohl. «Es ist das beste Land der Welt. Man ist sicher hier, hat schöne Landschaften», so Mittelfeldmann Gvilia. Verteidiger Kakabadze ergänzt: «Ich bin glücklich, hier zu sein.»

Wie ihre Zukunft aussieht, steht aber noch in den Sternen. «Man weiss nie. Vielleicht werde ich bis zum Ende meiner Karriere hier bleiben. Wichtig ist, dass man immer 100 Prozent für den Klub gibt», so Gvilia. Und Kakabadze sagt: «Für Barcelona zu spielen, das wäre ein Traum», und fügt dann: «Zuerst wollen wir aber mit dem FCL etwas erreichen. Dafür geben wir jeden Tag alles.»

So auch beim 3:0-Sieg am Samstag in der Nations League gegen Andorra. «Das ist eine grosse Chance für uns, um an die EM zu kommen», stellt Gvilia klar. «Aber natürlich wird es sehr schwierig.» 

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
FC Lugano
18
6
31
2
FC Basel
FC Basel
18
21
30
3
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
18
9
30
4
FC Luzern
FC Luzern
18
3
29
5
Servette FC
Servette FC
18
2
29
6
FC Zürich
FC Zürich
18
-1
27
7
FC Sion
FC Sion
18
4
26
8
FC St. Gallen
FC St. Gallen
18
6
25
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
18
-4
23
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
18
-12
17
11
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
18
-10
15
12
FC Winterthur
FC Winterthur
18
-24
13
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