So hat man Bernhard Heusler noch selten gesehen! Wie eine Furie stampft der FCB-Präsident nach der Pleite gegen GC in die Katakomben. «Das ist ein glasklarer Penalty!», schreit der sonst so besonnene Anwalt. Demonstrativ steht Heusler danach vor der Schiri-Kabine. Wartet bis der Mann rauskommt, auf den in Basel alle sauer sind: Sascha Amhof. Der Unparteiische muss sogar aus seiner Kabine kommen, sich seine Fehlentscheide nochmals am TV anschauen und dazu Stellung nehmen.
Eine Tortur! Denn der Aargauer wird gestern zur grössten Tomate der Schweiz!
«Wir Schiedsrichter müssen uns exponieren, indem wir unpopuläre Entscheide fällen», sagte Amhof einmal in einem Interview. Gestern sind sie nicht unpopulär sondern spielentscheidend!
Dass ihm Embolo in einer Szene noch mitteilen muss, dass er den Ball als Letzter berührt hat und es keinen, wie von ihm entschiedenen Eckball geben muss, ist dabei sinnbildlich. «Manchmal ist es besser nichts zu sagen», sagt FCB-Coach Fischer sauer. «Wer die Szenen sieht, kann sich selber ein Urteil bilden.»
Amhof reiht Fehlentscheid an Fehlentscheid
Beim 0:1 von Ravet steht der GC-Torschütze mit Caio klar im Offside. Das Schiri-Trio siehts nicht. «Wir entscheiden im Team und ich habe den Entscheid des Assistenten so übernommen», sagt Amhof zu dieser Szene.
Auch als Embolo in der ersten Halbzeit GC-Verteidiger Barthe an den ausgefahrenen Arm köpfelt, bleibt seine Pfeife stumm, die Fahne des Assistenten unten.
Die Krönung der Fehler-Orgie folgt in den Schlussminuten. Embolo schiebt sich vor Pnishi, erkämpft den Ball, der GC-Verteidiger haut ihn um. Klar Penalty! Und was macht Amhof? Der Aargauer entscheidet für den Aargauer Pnishi auf Freistoss!
Es ist die Szene, die den FCB-Präsidenten zum Kochen bringt. Es ist die Szene, die selbst Amhof nicht schönreden kann. «Wenn ich die Szene nochmals sehe, muss ich sagen, dass es ein klarer Penalty ist. Ich habe falsch entschieden. So etwas ist am Ende eine Niederlage für den Schiedsrichter», sagt Amhof. Und verkriecht sich in seiner Garderobe. Dort wartet schon Heusler.
Der FCB-Präsident sagt im Gespräch mit BLICK: «Wir haben die Situationen nochmals diskutiert. Wenn er die Fehler gegenüber den Medien eingestanden hat, ist das das Einzige, was man erwarten kann. Ich glaube ja, dass sich die Fehlentscheide Ende Saison ausgleichen, aber wenn ich überall höre, das der FCB bevorteilt wird, dann stellt man sich schon Fragen.»
Diese wird sich Amhof gestern Abend sicher auch noch stellen müssen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |