«Wir werden der Gesellschaft etwas zurückgeben»
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YB-Goalie David von Ballmoos:«Wir werden der Gesellschaft etwas zurückgeben»

Skype-Interview mit YB-Goalie David von Ballmoos
«Wir werden der Gesellschaft etwas zurückgeben»

Die gute Laune lässt sich YB-Goalie David von Ballmoos (25) nicht verderben. Er lernt kochen, ist froh um «Das Haus des Geldes» und spielt oft mit Freundin Sarina.
Publiziert: 06.04.2020 um 16:12 Uhr
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YB-Keeper David von Ballmoos versucht, «das Beste aus der Situation zu machen».
Foto: TOTO MARTI
Alain Kunz

David von Ballmoos, gesund und munter?
David von Ballmoos: Ja, tiptop. Es geht mir gut und ich versuche das Beste aus der Situation zu machen.

Wo sind Sie jetzt?
Zuhause in Ostermundigen, wo ich mit meiner Freundin Sarina lebe.

Habt Ihr eine grosse Wohnung?
Dreieinhalb Zimmer. Rund 100 Quadratmeter. Es lässt sich hier gut leben.

Was machen Sie jetzt gerade?
Jetzt habe ich gerade die Pressekonferenz des Bundes geschaut. Also stört Ihr für einmal wirklich… (lacht)

Schauen Sie die jeden Tag?
Ja. Die Orientierungen der Behörden sind zu einem fixen Programmpunkt geworden.

Wieviel «Freigang» nehmen Sie sich selber?
Nur das Nötigste. Zum Einkaufen, zum Joggen und Trainieren und um mit der Freundin zu spazieren. Aber immer unter Berücksichtigung der Massnahmen der Behörden.

Welche Trainingsvorgaben haben Sie von YB erhalten?
Als Infrastruktur eine Uhr, einen Pulsgurt, einen Hometrainer, einen Ball und Therabänder. Man kann sich also zu Hause durchaus beschäftigen...

Was können sie mit dem Ball machen?
Das ist kein gewöhnlicher Ball. Der hat Gewicht drin, ist drei Kilo schwer. Damit kann man Rumpfübungen machen. Unsere Kondi-Trainer schicken uns immer neue Programme. Sie sind sehr einfallsreich…

Zweimal am Tag Training also?
Ich ziehe es lieber am Stück durch. Dann bist du in anderthalb bis zwei Stunden durch.

Ihr macht seit letztem Donnerstag nun auch Cyber-Training, wie beim FC Bayern.
Ja, genau. Ab sofort zwei-, dreimal pro Woche.

Wie ist das, die Teamkollegen alle zusammen wiederzusehen, wenn auch nur virtuell?
Es macht sicher mehr Spass, so zu trainieren als individuell. Es ist auch wichtig, korrigiert zu werden, wenn eine Übung nicht ganz korrekt gemacht wird. Wir können jeweils alle zusammen vor und nach dem Training miteinander reden. Das tut gut. Während der Einheit sind wir auf stumm geschaltet, nur die Coaches werden gehört. Es macht Spass, sich mit den Jungs ein wenig auszutauschen, ein bisschen zu quatschen, um auch wieder ein wenig Farbe in den Alltag zu bringen. Es war cool, wie viele Spieler nach dem Pflichtteil online geblieben sind.

Droht Euch die grosse Langeweile also noch nicht?
Bisher gehts. Sarina ist auch zuhause, sie ist vom Arbeitgeber auch ins Homeoffice geschickt worden. Sie telefoniert oft mit ihren Kolleginnen. Das habe ich vorher schon gewusst. Jetzt erlebe ich es noch live mit…

Habt Ihr mehr Sex?
Das ist Privatsache. Wir haben es immer super zusammen und gehen uns nicht auf die Nerven.

Welche anderen Spiele machen Sie mit Ihrer Freundin?
Rummikub und Yahtzeee.

Wie stehts mit dem Essen? Take-away?
Wenig. Ich habe drei Kochbücher gekauft und begonnen zu backen und richtig zu kochen. Der ganz grosse Held bin ich aber noch nicht.

Was ist bisher am besten gelungen?
Ein rotes Thaicurry mit Poulet und viel Gemüse.

Was ist Ihre Lieblingsserie?
Haus des Geldes. Ich bin froh, ist die vierte Staffel nun veröffentlicht.

Was ist der beste Film, den Sie in dieser Zeit gesehen haben.
Ganz klar «Green Book».

Lesen Sie auch mehr?
Klar. Ich habe die Biografie über Robert Enke gelesen. Nun bin ich an jener über Sebastian Deisler.

Viele Fussballer schlagen sich die Zeit mit Challenges jeglicher Art und teils absonderlichen Social-Media-Posts um die Ohren. Sie?
Ich habe mich da auf die Dinge beschränkt, welche von YB und der Stadt Bern kamen. Ich halte es nicht für nötig, das an die grosse Glocke zu hängen.

Was hat Ihnen YB in Sachen Kurzarbeit mitgeteilt?
Dass wir uns derzeit keine Sorgen um unseren Fixlohn machen müssten.

Haben Sie mit dem Gedanken gespielt, freiwillig auf einen Teil des Lohns zu verzichten zugunsten von jenen, denen es weniger gut geht?
Wir sind in der Mannschaft daran, Ideen zu kreieren, um der Gesellschaft etwas zurückzugeben. Wir werden das gemeinsam machen. Was für mich der richtige Weg ist und nicht, dass ein Einzelner das Gefühl hat, er müsse nun Klub und Gesellschaft retten. Es ist auch sehr wichtig, den richtigen Zeitpunkt zu wählen. Das wird dann der Fall sein, wenn wir ein bisschen mehr wissen als jetzt.

Und wie gross ist die Sehnsucht nach einem normalen Ball?
Riesig! Es wäre auch nicht gut, wenn nicht. Es ist das, was mir am meisten fehlt. Mit dem Team zu trainieren. Wieder mal einen Ball halten zu können. Mit den Jungs Gas zu geben.

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