Skandal beim FC Lugano
Klub-Mitarbeiter raubt Kollegen bis auf die Unterhosen aus

Beim Stadion Cornaredo kommts am Samstag zu einem ganz schrägen Überfall. Dabei ist der Täter ein Angestellter des
 FC Lugano – und das Opfer auch.
Publiziert: 23.10.2019 um 08:24 Uhr
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Aktualisiert: 15.06.2023 um 00:05 Uhr
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Der Täter rennt mit den Kleidern, den Dokumenten und dem Geld davon und lässt sein Opfer geschockt stehen.
Foto: Illustration: Igor Kravarik
Michael Wegmann und Myrte Müller

Es passiert am Samstagmorgen um 8 Uhr beim Stadion Cornaredo in Lugano. Ein langjähriger, treuer Mitarbeiter des FC Lugano (Name der Redaktion bekannt) wird beim Stadion Cornaredo – hinter der Haupttribüne – angegriffen, ausgezogen und ausgeraubt. Persönliche Dokumente, Bargeld, Hose – alles weg!

Der langjährige Lugano-Mitarbeiter, der sich bei der unliebsamen Überraschung bis auf die Unterhosen ausziehen muss, steht unter Schock und ruft die Polizei.
Der Täter, der sein Gesicht unter einem Helm versteckt, kann fliehen. Weit kommt er nicht. Trotz Helm wird der Täter von den Überwachungskameras überführt. Laut BLICK-Informationen soll darauf zu sehen sein, wie der Täter sein Opfer erst minutenlang geduldig beobachtet, ehe er es von hinten angreift.

Die Polizei bestätigt gegenüber Tessiner Medien, dass man einen Mann festgenommen habe. Dieser sei jedoch bereits wieder auf freiem Fuss.

Schnell macht im Tessin das Gerücht die Runde, dass es sich auch beim Übeltäter um einen Lugano-Mitarbeiter handelt. BLICK-Recherchen bestätigen: Der Mann mit Helm ist ein Familienvater, der ebenfalls schon über zehn Jahre beim Klub angestellt und bisher allerdings noch nie negativ in Erscheinung getreten ist.

Für den Präsidenten ist es kein Raubüberfall

Der FC Lugano reagiert am Montag und schreibt in einer Stellungnahme: «Angesichts der unklaren Umstände, der nicht so schlimmen Konsequenzen sowie im Respekt für die betroffenen Personen wird keine Stellung zum Vorfall bezogen. Dieser hat offensichtlich nichts mit den Aktivitäten des Klubs zu tun.»

Michele Campana, Generaldirektor des FC Lugano, sagt zu BLICK: «Dem Opfer geht es besser. Er stand unter Schock. Verletzt wurde er nicht.»

Beim FC Lugano wisse man bislang nicht, was genau vorgefallen sei, so Campana weiter, und er behauptet: «Eines ist jedoch sicher: Es war kein Raubüberfall.» Solange das Geschehen nicht geklärt ist, wird der Klub gegen niemanden Massnahmen ergreifen. Campana: «Die Polizei ermittelt weiter. Mehr kann ich dazu nicht sagen.»

Kein Raubüberfall? Was war es dann? Rache vielleicht. Die beiden Arbeitskollegen hätten letzte Woche Streit gehabt, heisst es.

Die Lugano-Spieler erfahren vom Überfall erst aus den Me­dien. Als sie am Samstagvormittag zum Abschlusstraining beim Cornaredo eintreffen, ist zwar die Polizei noch vor Ort. Da die Polizisten jedoch regelmässig in der «Stadionbeiz» zu Mittag essen, fallen sie nicht auf.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
FC Lugano
18
6
31
2
FC Basel
FC Basel
18
21
30
3
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
18
9
30
4
FC Luzern
FC Luzern
18
3
29
5
Servette FC
Servette FC
18
2
29
6
FC Zürich
FC Zürich
18
-1
27
7
FC Sion
FC Sion
18
4
26
8
FC St. Gallen
FC St. Gallen
18
6
25
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
18
-4
23
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
18
-12
17
11
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
18
-10
15
12
FC Winterthur
FC Winterthur
18
-24
13
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