Sion-Verteidiger Ziegler meckert
«Wir werden nicht ernst genommen!»

Die Walliser fühlen sich missverstanden. Mal wieder. Anlass sind die Football-Awards. Aber nicht nur.
Publiziert: 10.02.2016 um 08:50 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 21:10 Uhr
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Reto Ziegler fühlt sich als Romand in der Fussball-Schweiz nicht genug ernst genommen.
Foto: EQ Images
Alain Kunz und Beat Summermatter

Reto Ziegler sagt es unverblümt: «Wir werden nicht ernst ge­nommen.» Der in Genf und in Zürich aufgewachsene Waadt­länder hat ein bewegtes Fussballerleben hinter sich. Sion ist die zehnte Station in seiner Karriere. Der Mann weiss also durchaus, wovon er spricht, wenn er über mangelnden Respekt redet.

Anlass für Zieglers Kritik ist die Vergabe der SFL Awards. Respektive die Kriterien und der Modus für die Vergabe der Auszeichnungen. «Als Didier Tholot uns übernahm, waren wir Letzte. Er führte uns in den Europacup. Wir überwintern gar europäisch, in einer Gruppe mit Liverpool, Bordeaux und Rubin Kasan. Und schlagen im Cupfinal den FC Basel 3:0. Und dann wird Tholot nicht Trainer des Jahres?», so Ziegler. Der Coach soll nach der Show jedenfalls völlig zerknirscht gewesen sein. Und da sagt man doch, solche Trophäen gingen den Fussballern am Aller­wertesten vorbei.

Nichts da. Denn Zieglers Kritik ist nicht aus der üblen Laune heraus gewachsen, dass er nicht ins Dreamteam gewählt wurde – stattdessen St. Gallens Roy Gelmi.

Vielmehr ist diese Kritik offizielle Klubmeinung. General­sekretär Nicolas Pillet: «Wir haben Vorbehalte gegenüber dem Wahlmodus. Die Deutschschweiz ist doch klar im Vorteil, weil die Mehrheit der Klubs und Medienvertreter aus der Deutschschweiz stammt. Und diese sind es, die wählen. Nichts gegen Pierluigi Tami, der Trainer des Jahres wurde. Aber was hat GC 2015 gewonnen? Nichts. Und doch siegen die Hoppers in drei Hauptkategorien.»

Präsident Christian Constantin glänzte bei der dritten Ausgabe der Award-Show jedenfalls zum dritten Mal mit Abwesenheit. Sagte er früher noch, er sei mit Transfers beschäftigt, so tönt es 2016 anders: «Es gewinnen sowieso nur Deutschschweizer. Was soll ich also dort? Ich über­lege mir, die Gala 2017 zu boykottieren.»

Für Ziegler gibt es einen zweiten Grund für Unzufriedenheit: «Wir sind Romands. Uns macht niemand Geschenke. Nicht ausserhalb des Spielfeldes. Aber auch nicht darauf. Wie uns die Schiedsrichter behandeln, muss man auch in Betracht ziehen», so der seit 2014 nicht aufgebotene Nati-Spieler, der die Hoffnung auf die EM 2016 noch keineswegs aufgegeben hat, im «Matin».

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30
3
FC Lausanne-Sport
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9
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4
FC Luzern
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18
3
29
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Servette FC
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FC Sion
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FC St. Gallen
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