Sion-Captain Fickentscher nach der 1:6-Blamage gegen den FCB
«Das Charakterproblem ist in Basel wieder aufgetaucht»

Sion-Captain Kevin Fickentscher spricht nach dem 1:6 in Basel Klartext. Seine Erkenntnisse: Es mangelt dem Team an Charakter. Und die Fans in der Kurve fehlen.
Publiziert: 06.08.2021 um 16:55 Uhr
|
Aktualisiert: 07.08.2021 um 16:55 Uhr
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Sion-Goalie Kevin Fickentscher war bei der 1:6-Blamage in Basel noch der beste Walliser.
Foto: Marc Schumacher/freshfocus
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Ugo Curty

Wenn nötig gibt Sion-Goalie Kevin Fickentscher (33) auch verbal mal Vollgas. So liess er einst kein gutes Haar an Stéphane Henchoz, nachdem dieser entlassen worden war. Auch letzte Saison, als Sion lange ungebremst dem Abstieg entgegenschlidderte, redete der Captain immer Klartext. Wer hätte gedacht, dass dies in der neuen Saison schon nach zwei Spielen und der unfassbaren 1:6-Blamage in Basel, wo der Goalie der klar beste Walliser war, nötig sein würde?

Fickentscher über...

...die Ohrfeige in Basel
«Wir waren Zuschauer unseres eigenen Spiels. Das erste Tor nach gut drei Minuten war ein Schlag ins Gesicht. Dann haben wir das 1:1 verpasst. Gleich hinterher kassierten wir das zweite Tor. Danach waren wir nicht in der Lage zu reagieren.»

...zur Zukunft von Trainer Marco Walker
(Walker, der direkt neben Fickentscher sitzt, fällt dem Captain ins Wort und antwortet gleich selber). «Kevin spielt für den FC Sion, nicht für den Trainer. Ich habe dieses Thema ganz alleine aufs Tapet gebracht, als Antwort auf eine Frage eines Fernsehjournalisten. Kevin, wie das ganze Team, sind hier, um zu arbeiten.»

...über die Affäre Kevin Bua*
«Das war sicher speziell. Aber es hat das Team nicht gestört. Das als Ausrede anzubringen wäre billig und kann dieses Resultat niemals rechtfertigen. Aber klar: Kevin wird ein wichtiger Spieler in unserer Mannschaft werden.»

...den Walliser Charakter
«Dieser Spirit ist im Moment nicht vorhanden. Schon im ersten Spiel zuhause gegen Servette hatte ich nie das Gefühl, dass es sich um ein Derby handelte. Uns mangelt es an Charakter und dem inneren Feuer! Das ist in Basel wieder zum Vorschein gekommen. Wir haben untereinander darüber gesprochen. Jeder ist sich bewusst, dass wir völlig neben den Schuhen gestanden sind. Nun muss sich jeder selbst in Frage stellen.»

...über den Abgang von CC in der Halbzeitpause im Joggeli
«Der Präsident war nicht in der Garderobe. Ich habe gar nicht bemerkt, dass er gegangen war. Wir hatten ja auf dem Spielfeld genug zu tun.»

...über die Abwehrleistung
«Wir haben uns die Bilder des Spiels am nächsten Tag nochmals angeschaut. Nur bei einem von sechs Toren hat Basel überragend gespielt. Alle anderen sind auf einfache Ballverluste zurückzuführen. Unser Abwehrverhalten war völlig ungenügend. Ebenso unser Wille, den Ball zurückzuerobern. Diese Arbeit beginnt bei den Stürmern.»

...über das Spiel gegen YB am Samstag
«Es wird keine Geschenke geben. Es ist positiv, zu Hause auf eine grosse Mannschaft zu treffen. So haben wir nichts zu verlieren. Wir müssen mit klarem Kopf spielen und ein anderes Gesicht zeigen. Trotz allem ist Druck vorhanden, denn wir müssen unbedingt Punkte holen. Und zwar schnell.»

...die Abwesenheit der Fans in der Kurve
«Das macht mich traurig. Wir wissen, wie wichtig unsere Fans sind. Letzte Saison konnten sie nicht kommen, jetzt wollen sie nicht kommen. Ich kann ihre Entscheidung nachvollziehen. Letzten Samstag gegen Servette hätten sie uns vielleicht aufwecken und ins Derby tragen können. Die Fans fehlen, ganz klar.»

*Der Ex-Basler und Neuzugang von Leganes stand in der Startelf, lief sich ein, als der FC Sion nach einem Protest des FC Basel ihn in letzter Sekunde von der Spielerliste strich, weil man vergessen hatte, ihn auf der Covid-Liste jener 35 Personen aufzuführen, die berechtigt waren, Garderoben und Spielfeld zu betreten.

CC macht Rambazamba mit Raclette

Es mag bessere Moment geben, um Rambazamba zu machen. Aber bei Christian Constantin ist eh vieles antizyklisch. Also steigt im Tourbillon nach dem ernüchternden Saisonauftakt mit zwei Pleiten, zuletzt die 1:6-Blamage in Basel, und den ersten Trainerdiskussionen eine grosse Sause. Nach dem Spiel gegen Meister YB steigt ein Konzert der Queen-Coverband «Break Free». Welch passender Name in der aktuellen Situation... Dazu offeriert CC allen Abonnenten der letzten und der aktuellen Saison sowie all jenen, die Tickets für die (ausgefallene) Sauerkraut-Gala 2020 gekauft hatten, ein Zusatzbillett. Doch was wäre ein Walliser Sause ohne Raclette und Fendant? Nichts? Und so schenkt CC allen Match- und Konzertbesuchern Käseabstriche à gogo.

A.Ku.

Es mag bessere Moment geben, um Rambazamba zu machen. Aber bei Christian Constantin ist eh vieles antizyklisch. Also steigt im Tourbillon nach dem ernüchternden Saisonauftakt mit zwei Pleiten, zuletzt die 1:6-Blamage in Basel, und den ersten Trainerdiskussionen eine grosse Sause. Nach dem Spiel gegen Meister YB steigt ein Konzert der Queen-Coverband «Break Free». Welch passender Name in der aktuellen Situation... Dazu offeriert CC allen Abonnenten der letzten und der aktuellen Saison sowie all jenen, die Tickets für die (ausgefallene) Sauerkraut-Gala 2020 gekauft hatten, ein Zusatzbillett. Doch was wäre ein Walliser Sause ohne Raclette und Fendant? Nichts? Und so schenkt CC allen Match- und Konzertbesuchern Käseabstriche à gogo.

A.Ku.

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