Teleclub-Experte Rolf Fringer geht auf die die Lausanne-Versager los
«Typisch welsch!»

Rolf Fringer vs. die Romands, Teil zwei. Den Westschweizer Medien sind Äusserungen des Teleclub-Experten in den falschen Hals geraten.
Publiziert: 13.03.2018 um 16:39 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 14:25 Uhr
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Rolf Fringer bezeichnet die Abwehr Lausannes am Samstag als «typisch welsch».
Foto: LAURENT GILLIERON
Alain Kunz

Fringer ist Analyst des Spiels von Lausanne gegen St. Gallen am Samstag, welches das Team von Fabio Celestini 1:4 verliert. Der Österreicher zerpflückt dabei vor allem die Abwehr der Waadtländer. «Die spielen typisch welsch», sagt Fringer in seiner manchmal etwas flapsigen Art.

Die Lausanner Abwehr bilden indes ein Argentinier, ein Kanadier, ein Deutschschweizer und Gétaz als einziger Welscher.

«Fringer greift wieder an», titelt der «Matin» entrüstet. Die Zeitung geht anderntags zur Gegen­attacke über. Und wirft Fringer vor, sich böser Klischees über die Romands bedient zu haben: «Was wollte der Österreicher wirklich sagen?  Hat er eine simple Denkweise verurteilt oder versucht, eine gesellschaftlich-kulturelle Idee anzuprangen, die anders wahrgenommen wird, je nachdem, auf welcher Seite der Saane man sich befindet?»

Und was genau will uns der «Matin» damit sagen?

«Fringer greift wieder an», lautet der Titel auf Le Matin.
Foto: Screenshot Le Matin

Fringer klärt auf. Im «Matin» sagt er, er habe bloss die Wahrheit der Bilder übersetzt. «Ein Verteidiger kann sich nicht zehn Meter von einem Stürmer entfernt befinden. Das ist keine Deckung. Manndeckung heisst, auf dem Mann drauf zu sein. Manchmal kann man nicht um des Spieles Willen spielen, sondern muss auch über seinen Schatten springen. Was ich mit ‚typisch welsch’ sagen wollte, ist, dass man nicht bereit ist, die nötigen Opfer zu bringen. Wenn es weh tut, sieht man Lausanne nicht mehr.»

Nachfrage der Zeitung, in Anlehnung an den Fall CC: «Sie mögen die Welschen nicht. Das ist doch das wahre Problem!» Fringer: «Quatsch! Im Gegenteil. Sie lieben das Leben, haben eine gewisse Unbeschwertheit, trinken Kaffee, sind cool in Bezug auf die Mentalität. Das ist doch alles ganz schön. Ich habe es geliebt, als Spieler von Chênois einst in Genf zu spielen. Und ich finde die verschiedenen Mentalitäten in unserem Land grossartig.»

Was Lausanne-Spieler Alexandre Pasche nicht daran hinderte, via Twitter Fringer für seine «feinen taktisch-technischen Analysen» zu loben. Zynismus pur.

«Ich finde die verschiedenen Mentalitäten in unserem Land grossartig», meint Fringer.
Foto: KEY

Heute kommentiert der Ex-Nati-Coach übrigens bereits wieder einen Match von Lausanne mit der welschen Wackelabwehr: Das Nachtragsspiel gegen Basel. Und analysiert er am Sonntag gleich noch das Comeback-Spiel seines Erzfeindes Christian Constantin, mit dem er sich versöhnt hat? Fringer: «Nein, ich bin nur am Samstag in den Stadien.»

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