Foto: Sven Thomann|Blicksport

«Sexuellen Verfehlungen» – «viel Dreck»
Hat Alpstaeg FCL-Aktionäre massiv unter Druck gesetzt?

Der Matchtkampf in Luzern geht in die nächste Runde: Bernhard Alpstaeg soll andere FCL-Aktionäre unter Druck gesetzt haben, um zu seiner Aktienmehrheit zu gelangen.
Publiziert: 07.11.2019 um 12:12 Uhr
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Aktualisiert: 15.06.2023 um 00:07 Uhr
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Schwere Vorwürfe gegen Bernhard Alpstaeg.
Foto: KATHI BETTELS
Marco Mäder

Noch immer tobt der Machtkampf im Verwaltungsrat des FC Luzern. Und immer mehr neue Details kommen ans Licht. Wie die «Luzerner Zeitung» berichtet, werde gar am Rande der Legalität gekämpft.

Rückblick: Alpstaeg hat 2015 klammheimlich das Aktienpaket (25 Prozent) von Ehrenpräsident Walter Stierli erworben – zu sehr günstigen Konditionen. Die Aktionäre Samih Sawiris, Hans Schmid und Marco Sieber haben davon nichts gewusst. Erst Ende Mai 2019 kommuniziert der FCL offiziell Alpstaegs Aktien-Übernahme.

Schwere Vorwürfe gegen Alpstaeg

Dank Stierlis Aktienpaket ist Alpstaeg Mehrheitsaktionär. Nun aber erhebt das Trio Sieber, Schmid und Sawiris schwere Vorwürfe gegen den Swisspor-Patron. Er soll durch massiven Druck an die Aktien gekommen sein.

Bereits im Dezember 2018 habe eine erfolglose Verhandlung vor dem Friedensrichter stattgefunden, schreibt die «Luzerner Zeitung». Es geht um Stierlis Aktienpaket. Sawiris, Schmid, Sieber und Bieri haben dafür den Anwalt Marco Bolzern engagiert.

Bolzern soll Monate später eine Email von Alpstaeg erhalten haben. Es sei an der Zeit, sich in der Aktien-Sache zu treffen. Gesagt, getan. Bolzern trifft Alpstaeg im Februar 2019. Schnell wird klar, dass der Swisspor-Boss nur klar machen will, dass ihm Stierlis Aktienpaket gehört. «Geld dafür gebe es nicht, bloss Goodwill für die übrigen Aktionäre», so Bolzern.

«Habe einen Privatdetektiv engagiert»

Und dann wirds pikant. Alpstaeg offenbart, dass er eine Klage vorbereitet hat, um vor ­Gericht Stierlis Aktien zu behalten. «Ich weiss, dass es schmutzig wird. Ich habe einen Privatdetektiv engagiert, habe sämtliche E-Mails auswerten lassen», soll Alpstaeg gegenüber Bolzern gesagt haben.

Sollte es zu einer gerichtlichen Verhandlung kommen, werde «ganz viel Dreck an die Oberfläche gespült, eine Ehe geht in die Brüche, und es werden sexuelle Verfehlungen bekannt», zitiert Bolzern Alpstaeg. Der Anwalt hat das Gespräch aufgezeichnet und an Sawiris, Schmid, Sieber und Bieri rapportiert.

Machtkampf im FCL-VR eskaliert

Kurz darauf reicht Alpstaeg die Klage tatsächlich ein. Er stellt gegenüber den Aktionären klar, dass er sich nicht an der Defizitdeckung beteiligen werde, ehe er nicht offiziell im Besitz der Stierli-Aktien sei. Die übrigen Aktionäre lenken ein, Alpstaeg bekommt das Aktienpaket für 500'000 Franken, ist somit offiziell Mehrheitsaktionär – und zieht die Klage zurück.

Mittlerweile ist der Machtkampf im FCL-Verwaltungsrat eskaliert. Sieber, Schmid und Sawiris sind zurückgetreten. Und auch Alpstaeg selbst sitzt nicht mehr im VR (BLICK berichtete). Wie es weitergehen wird, steht in den Sternen.

Weder der FCL noch Alpstaeg wollen sich gegenüber BLICK dazu äussern. Nun scheint aber klar zu sein, dass dieser Streit wohl eher vor Gericht als am Stammtisch in einer Beiz gelöst werden muss.

«Alpstaeg oder Sawiris – einer muss gehen!»
1:37
Am Ball mit Böni:«Alpstaeg oder Sawiris – einer muss gehen!»
Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
FC Lugano
18
6
31
2
FC Basel
FC Basel
18
21
30
3
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
18
9
30
4
FC Luzern
FC Luzern
18
3
29
5
Servette FC
Servette FC
18
2
29
6
FC Zürich
FC Zürich
18
-1
27
7
FC Sion
FC Sion
18
4
26
8
FC St. Gallen
FC St. Gallen
18
6
25
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
18
-4
23
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
18
-12
17
11
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
18
-10
15
12
FC Winterthur
FC Winterthur
18
-24
13
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