Servette-Sportchef Senderos vor Saisonauftakt
«Der Meistertitel ist ein mittelfristiges Ziel»

Servette-Sportchef Philippe Senderos redet vor dem Auswärtsspiel in Molde über Saisonziele, Impfzwang und seinen Job.
Publiziert: 21.07.2021 um 15:32 Uhr
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Aktualisiert: 21.07.2021 um 20:55 Uhr
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Für Philippe Senderos, sportlicher Leiter bei Servette, startet die Saison am Donnerstag in Norwegen.
Foto: keystone-sda.ch
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Ugo Curty

Philppe Senderos, Servette startet am Donnerstag in Molde (Nor) in die Saison. Wie wichtig ist die Conference League für Sie?
Philippe Senderos: Wir nehmen sie sehr ernst. Für Servette ist es eine Chance, Genf weiterhin auf die europäische Landkarte zu setzen. Eine solche Reise ist aussergewöhnlich. Europäisch zu spielen, ist immer eine positive Sache. Aber es wird nicht einfach: Molde ist eines der grössten Teams in dieser Phase. Die norwegische Liga hat längst begonnen. Molde liegt nach 14 Spielen an der Spitze. Sie sind voll im Schuss.

Servette war im Dezember 2020 Letzter. Damals meinten Sie, die Europa League sei ein Teil der Erklärung. Macht Ihnen diese lange Reise nach Norwegen nicht doch Sorgen?
Letztes Jahr gab es einige Dinge, die uns Sorgen gemacht haben. Zwischen dem verspäteten Saisonende und dem Beginn der Europa-Qualifikation war es, als hätten wir keine Pause. Der Herbst war hart, besonders mit den zwei Team-Quarantänen. Der Klub war immer am Limit mit der Angst vor neuen Corona-Fällen.

Kriens ist in dieser Woche bereits in Quarantäne, ein erstes Spiel in der Challenge League verschoben. Angst vor einem ähnlichen Szenario?
Das ist das Risiko, jeder hat Angst davor. Wir sehen, dass Infektionen in vielen Ländern wieder auf dem Vormarsch sind. Ohne ein wirkliches Protokoll der Liga oder den Behörden, tut Servette sein Bestes, um Fälle zu vermeiden.

Wurden die Spieler gezwungen, sich impfen zu lassen?
Nein, jeder ist frei, wie in der Gesellschaft. Die Mehrheit ist bereit, sich impfen zu lassen. Die Impfung kann empfohlen werden, vor allem weil sie das Risiko einer Erkrankung reduziert. Aber sie ist nicht die Lösung für alles. Ich habe Anfang dieser Woche meine zweite Dosis bekommen und muss mich dennoch auf Reisen testen lassen.

Am Sonntag gibts das Derby gegen Sion zum Liga-Auftakt.
Das ist schön und interessant. Wir wollen zeigen, was wir können.

Welchen Tabellenplatz geben Sie als Ziel aus?
Keinen. Wir wollen den Verein in der Super League halten. In den letzten zwei Saisons haben wir mit zwei europäischen Qualifikationen besser abgeschnitten als erhofft. Das Ziel ist, so weiterzumachen.

Ende Mai nannte aber Präsident Pascal Besnard in der «Tribune de Genève», den Meistertitel als «mittelfristiges Ziel».
Mittel- und langfristig gesehen.

Das Wort «Meister» ist kein Tabu?
Ehrgeiz zu haben sollte kein Tabu sein. Man muss ehrgeizig sein. Auf der anderen Seite muss man auch wissen, wo man steht, bescheiden sein und weiter arbeiten. Servette ist einer der grossen historischen Klubs. Wir müssen Titel gewinnen wollen, aber auch guten Fussball spielen.

Sie sind jetzt seit fast einem Jahr Sportchef. Was hat Sie an Ihrem neuen Job am meisten überrascht?
Es war meine Frau, die überrascht war. Sie dachte, ich wäre mehr zu Hause, nachdem ich mich als Fussballer zurückgetreten bin. Aber die Tage sind als Manager noch länger.


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