«Nsame ist immer nervös, wenn er gegen uns spielt»
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Servette-Coach zur Ohrfeige:«Nsame ist immer nervös, wenn er gegen uns spielt»

Servette-Coach Geiger zur Ohrfeige des YB-Top-Knipsers
«Nsame ist immer nervös, wenn er gegen uns spielt»

Welch ein 1:1 in Genf! YB verliert im Meisterrennen nicht nur zwei Punkte, sondern auch seine Lebensversicherung Jean-Pierre Nsame (27). Servette-Coach Alain Geiger (59) und YB-Trainer Gerardo Seoane (41) zu dessen Ohrfeige.
Publiziert: 01.07.2020 um 10:54 Uhr
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Servette-Coach Alain Geiger ist zufrieden mit dem Auftritt seines Teams gegen YB.
Foto: freshfocus
Dario Dietsche

Es läuft die 71. Minute, als ein wiederholtes «Auf Wiedersehen» durchs Stade de Genève hallt. Jean-Pierre Nsame fliegt wegen einer Ohrfeige an Servette-Captain Anthony Sauthier vom Platz. Zuerst zückt Schiedsrichter Alessandro Dudic nur Gelb, nach Konsultation der Video-Bilder dann aber zu Recht Rot.

Anstatt wie so oft als Torschütze fällt der Top-Knipser in Genf mit einer Torheit auf. «Bei der Tätlichkeit war sicherlich eine Portion Frust mit dabei», kommentiert Servette-Coach Alain Geiger die Aktion gegenüber BLICK. Dem für YB so wichtigen Liga-Topskorer (23 Treffer) will gegen seinen Ex- und Herzens-Klub Servette weiterhin kein Tor gelingen.

«Er ist immer nervös, wenn er gegen Servette spielen muss», so Geiger über Nsame, der bei Servette gute Momente gehabt habe. Wenn er spiele, sei sein Team besonders auf ihn fokussiert. Ein Spezial-Lob gibts in dieser Hinsicht für den 19-jährigen Nicolas Vouilloz (Startelf-Debüt in der Super League, weil Sasso und Rouiller verletzt, bzw. gesperrt ausfallen), der seine Sache gegen den Liga-Top-Skorer gut gemacht habe.

Seoane: «Ein ärgerlicher Platzverweis»

Lob auf der einen Seite, Kritik auf der anderen: «Die Rote Karte hatte sicher einen Einfluss aufs Spielgeschehen», sagt YB-Trainer Gerardo Seoane gegenüber SRF. Man sei zu diesem Zeitpunkt am Drücker gewesen, deshalb sei der Platzverweis «ärgerlich» gewesen. Noch ärgerlicher seien die verlorenen zwei Punkte im Meisterrenen, die man vorerst ohne Nsame («eine gewichtige Absenz») aufholen muss, wenn denn St. Gallen am Donnerstag in Neuenburg gewinnt.

Die Auswärts-Negativ-Serie des Meisters (sieben Mal sieglos) beschäftige ihn nicht, sagt Seoane. Was ihn interessiere sei die Leistung in jedem Spiel – egal ob daheim oder auswärts – und mit jener in Genf sei er zufrieden gewesen. Man habe viel gemacht fürs Spiel, konnte sich aber nicht genügend klare Torchancen rausspielen.

Während YB nur ein Torschuss zu Buche steht, vergibt der eingewechselte Imeri in Minute 77 die grösste Genfer Möglichkeit auf das Siegtor – von Ballmoos lenkt seinen Flachschuss aus kürzester Distanz reflexstark an den Pfosten. «Das war eine super Chance. Es wäre möglich gewesen, mehr aus diesem Spiel zu holen», so Geiger, der gleichwohl mit dem Unentschieden zufrieden ist.

«Das Unentschieden ist vielleicht zu wenig für YB»

Servette bleibt das einzige Team, gegen das YB in dieser Saison noch nicht gewinnen konnte. Das Erfolgsrezept des Aufsteigers? Ein simples. «Meine Spieler sind immer voll motiviert gegen den Leader, deshalb zeigen wir immer gute Leistungen», so Geiger. Ob man YB mit dem erneuten Punkte-Klau (ein Sieg, zwei Remis) entscheidend in die Meister-Suppe gespuckt hat? «Das Unentschieden ist vielleicht zu wenig für YB. Wenn du Meister werden willst, musst du gewinnen. Und ich hatte nicht das Gefühl, dass die Berner das heute hätten schaffen können. Vielleicht waren wir einfach gut».

Eine Kampfansage fürs letzte Wiedersehen zwischen Aufsteiger und Meister in dieser Saison – am 15. Juli in Bern.

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