Muss Simone Rapp einen Stürmer nennen, der ihm imponiert, nennt er Dominik Kubalik. Der spielt zwar nicht Fussball, sondern Eishockey für Rapps grosse Liebe Ambri. Und doch ist er ihm ein leuchtendes Beispiel. «Kubalik zieht sein Ding durch, ausnahmslos. Er lässt sich durch nichts nervös machen, auch wenn er mal eine schlechte Phase hatte.»
Rapp könnte die Worte auch für sich wählen. Eben erst lieh ihn der FC St. Gallen vom Challenge-League-Klub Lausanne aus, wo er überflüssig geworden war und als Gescheiterter galt. Nun spendieren ihm die rund 10'000 Fans im Kybunpark am Mittwochabend bereits Standing Ovations – nach gerade mal 73 Minuten in Grün-Weiss.
Lob Trainer Zeidler
Rapp verdient sich den Applaus mit zwei Toren beim 3:1 gegen den FC Zürich – und einer reifen Leistung: Die Espen sind Vierter, und Rapp ist der neue Fixpunkt im Angriff. Trainer Peter Zeidler sagt: «Ein Traumdebüt!»
Dass er mit seinem Auftritt Erwartungen schürt, stört Rapp nicht. Er sagt: «Druck ist kein Problem.» Erst ein Jahr ists her, dass man sich in Lausanne viel von Rapp erhoffte, als ihn die neureichen Westschweizer nach einem starken Herbst für rund eine Million aus Thun holten. Doch die Ehe beglückt keinen. Lausanne stieg ab. Rapp sagt heute: «Meine Rückrunde war sehr schlecht.»
Ein Glück für ihn, dass St. Gallen nach einem Ersatz für den verletzten Cedric Itten fahndete – und weder Roman Buess noch Nassim Ben Khalifa diese Rolle zur vollen Zufriedenheit der St. Galler ausfüllten. Rapp hat mit 1,96 m Körpergrösse die entsprechende Veranlagung – und einen Charakter, der den St. Gallern gefällt. Zeidler sagt: «Simone ist eine beeindruckende Persönlichkeit, sehr stabil.»
Im Training hat Rapp seit Januar einen prominenten Ratgeber. Ioannis Amanatidis (37) schoss für Stuttgart, Lautern und Frankfurt 54 Bundesliga-Tore, nun ist er Zeidlers Co-Trainer. Rapp sagt: «Er war ein Superstürmer, ein Kämpfer, der nicht nur von Talent gelebt hat.»
Fusshaltung, Positionsspiel – daran kann Amanatidis mit Rapp noch feilen. Doch der sagt auch: «Zu viele Tipps wären schlecht. Weil man dann vielleicht nur an die Vorgaben denkt und Intuition verliert.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |