«Es ist schwer zu sagen, ob YB das Zeug zum Meister hat»
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Lustenbergers erstes Fazit:«Es ist schwer zu sagen, ob YB das Zeug zum Meister hat»

Sein Hertha-Kumpel Stocker ist neuer FCB-Captain
Erhält Lustenberger nun auch das Bändeli bei YB?

Etwas hat der FCB Meister YB voraus: Er hat schon einen neuen Captain. YB nicht. Der logische Nachfolger von Steve von Bergen bei YB ist ein Freund des neuen FCB-Captains: Fabian Lustenberger.
Publiziert: 30.06.2019 um 01:39 Uhr
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Trägt Fabian Lustenberger in der neuen Saison das Bändeli bei YB?
Foto: ALAIN KUNZ
Alain Kunz (Text und Fotos) aus Fügen

Der Schweiss rinnt nur so vom Kopf des Mannes mit den rötlichen Haaren und dem eher blassen Teint, der aber erstaunlich gut gebräunt daherkommt. Hält er es an der Sonne problemlos aus? «Ich sage dann immer: Ich bin ein Südländer», erwidert Fabian Lustenberger (31) – und lacht. Das Morgentraining ist vorbei, das Mittagessen wie immer bei Profisportlern in Rekordzeit zu sich genommen. Siesta!

«Ich fühlte mich schon am zweiten Tag pudelwohl»

Doch zuvor sagt der Mann, der es nach zwölf Jahren Hertha BSC Berlin vorzog, in Bern eine «tolle Herausforderung» anzunehmen, als zu seinem Stammklub Luzern zurückzukehren, wie positiv sich alles in diesen zwei ersten Wochen entwickelt habe. «Vor dem ersten Training war bei mir eine gewisse Unsicherheit vorhanden. Ich wusste nicht genau, was mich erwarten würde, auch wenn mich Steve von Bergen genau informiert hatte.» Haltlose Befürchtungen. «In der Tat. Ich fühlte mich schon am zweiten Tag pudelwohl. Steve hat in allen Punkten recht gehabt.»

Lustenberger ist Nachfolger des zurückgetretenen Von Bergen als Abwehrchef. Das ist klar. Und logischerweise müsste er es auch als Captain sein. «So weit sind wir noch nicht», sagt Lusti. Hat er denn Trainer Gerry Seoane mal darauf angesprochen? «Ich bin nicht in der Position, zu fragen, wie es in dieser Sache weitergeht. Es wird sicher Gespräche geben, bislang sind aber noch keine geführt worden. Wir haben ja auch erst angefangen.» Weshalb er auch darauf verzichtet, etwas dazu zu sagen, wie es wäre, YB-Captain zu sein.

Nägel mit Köpfen hat hingegen FCB-Trainer Marcel Koller in dieser Sache gemacht, Valentin Stocker als Nachfolger von Marek Suchy ernannt und Vizecaptain Fabian Frei rasiert. Auch bei YB ging der Captain mit Von Bergen von Bord. Nur wird Vizecaptain Guillaume Hoarau nicht rasiert werden. Stellt sich einzig die Frage: Bleibt der Torschützenkönig Vize und wird der Hertha-Rückkehrer neuer Spielführer, oder heisst der neue Captain Hoarau und Lustenberger wird sein Sekundant? Offen.

«Ich bin froh, dass es bei YB nicht stürmisch ist»

Dass Frei abserviert wurde, der sich kritisch über Koller geäussert hatte, erstaunt nicht. Und es war die logische Fortsetzung von FCB-Wochen mit endlosen Schlagzeilen. Die will Lustenberger nicht kommentieren. Oder nur so viel: «Wir registrieren, was bei den anderen Klubs läuft, aber konzentrieren uns nur auf uns. Ich bin froh, dass es bei YB nicht stürmisch ist und wir in Ruhe arbeiten können.»

 Zu Stocker hingegen sagt er etwas, etwas Allgemeines. Immerhin habe er vier Jahre lang mit ihm bei der Hertha zusammengespielt: «Vali als Captain – das passt. Aber das sage ich ganz allgemein. Und nicht, weil er auch Luzerner is t ...», fügt der Nebikoner schmunzelnd an. «Vali ist ein guter Freund, mit dem ich auch regelmässig Kontakt hatte, als er von der Hertha weggegangen war.»

Lustenberger schwärmt von Seoane

Lustenberger schwärmt vom neuen FCB-Captain, aber vor allem von seinem neuen Coach, mit dem er ein halbes Jahr beim FC Luzern spielte, bevor er sich Richtung deutsche Hauptstadt verabschie­dete. Erinnerungen? «Ich war sehr jung, 18. Gerry älter, 29. Da hat man nicht allzu viele Berührungspunkte. Ich beschäftigte mich damals noch nicht wirklich mit dem Innenleben eines Teams. Man ist einfach froh, Profi geworden zu sein.»

Was imponiert denn bei Seoane derart? Lustenberger: «Er ist sehr professionell, ehrgeizig, direkt. Wenn etwas nicht funktioniert, spricht er das umgehend an und scheut sich nicht, Klartext zu reden.» Die Rahmenbedingungen seien klar abgesteckt und die Regeln unmiss verständlich festgelegt. Jeder wisse, wo die Grenzen liegen.

Und wenn der dreifache Nationalspieler das so sieht, dann hat das auch Gewicht. Denn bei Hertha hat er eine schöne Litanei an Trainern kommen und gehen gesehen: Favre, Heine, Funkel, Babbel, Widmayer, Skibbe, Tretschok, Rehhagel, Luhukay und Dardai. 

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