Sebastian Schachten, Luzerns Neuer
Beim Heirats-Antrag stotterte er

Bei St. Pauli war er Publikumsliebling, obwohl er nicht richtig jubeln kann. So tickt der neue FCL-Star.
Publiziert: 16.06.2015 um 17:02 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 18:18 Uhr
Von Martin Arn

Der Aufschrei war gewaltig, als der FC St. Pauli im Frühling entschied, Sebastian Schachtens Vertrag nicht zu verlängern. Innert kürzester Zeit wurde eine Facebook-Gruppe gegründet, um Schachten in Hamburg zu halten. Erboste Fans drohten damit, keine Saisonkarte mehr zu kaufen. Der 30-jährige Verteidiger war bei Pauli Publikumsliebling. «Diese Wertschätzung hat mich natürlich gefreut», sagt Schachten. «Aber jetzt bin ich hier und will in Luzern was reissen.»

Auf dem Platz geht der Rechtsverteidiger ordentlich zur Sache. Ausserhalb des Rasens ist er zurückhaltend, ja fast schüchtern. Als er seiner heutigen Frau Simone einen Heiratsantrag machen wollte, geriet er dermassen ins Stottern, dass er die Übung abbrechen musste. «Zum Glück hats dann beim zweiten Versuch geklappt», sagt Schachten zu BLICK.

Ehefrau Simone und der dreijährige Sohn Eliah sollen bald nach Luzern ziehen. Aufgewachsen im hessischen Bad Karlshafen, spielte er unter anderem bei Gladbach, Paderborn und zuletzt bei St. Pauli, wo er in 93 Spielen zehn Tore erzielte. Auf wilden Torjubel dürfen sich die FCL-Fans aber nicht freuen. Schachten hebt nach einem Treffer jeweils nur kurz den Arm hoch. «Die Tänze überlasse ich anderen.» In Deutschland brachte ihm diese zurückhaltende Art den Übernamen «das Phantom» ein.

Im Moment lebt Schachten noch im Hotel, will aber möglichst schnell eine Wohnung finden für Frau und Kind. «Die Familie ist mir sehr wichtig», sagt er. Umso schlimmer war der Schicksalsschlag vor sechs Jahren, als sein Grosi bei einem Wohnungsbrand starb. Ausgelöst durch einen explodierenden Fernseher.

Schachten hat nicht vor, seine Karriere in Luzern langsam ausklingen zu lassen. Beim FCL hat er einen Zweijahresvertrag. «Ich will noch länger Fussball spielen.»

Gladbach-Trainer Lucien Favre hat ihm schon vor Jahren bescheinigt, über eine herausragende Physis zu verfügen. «Favre sagte zu mir, ich könne noch einige Jahre auf hohem Niveau Fussball spielen. Das will ich ihm gerne glauben.»

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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