In St. Gallen ist man nach der Ernennnung des neuen Präsidenten euphorisiert. Die Erwartungshaltung der Ostschweizer an Matthias Hüppi (59) ist riesig. Das Medien-Echo gewaltig. SRF-Aushängeschild Hüppi zieht nach 38 Jahren aus dem Leutschenbach aus und in den Kybunpark ein. «Es hat mich fast aus den Socken gehauen, als ich die Anfrage bekam», sagt er bei seiner Präsentation.
Das laute Hip-Hüppi-Hurra in der Ostschweiz übertönt alles. Dabei geht fast unter, dass Hüppi mit seinem Blitz-Abgang auch seine TV-Kollegen aus den Socken haut. Beim SRF ist man geschockt! Keiner hat mit dem Abgang von Hüppi gerechnet. Enge Arbeitskollegen erfahren davon sogar erst bei Hüppis Präsentation in St. Gallen.
Hüppi, der diesen Sonntag zum letzten Mal das «Sportpanorama» moderiert, verlässt das SRF schon auf den 15. Januar.
Die Lücke, die er hinterlässt, ist riesig. Er ist der Inbegriff für Sport beim Schweizer Fernsehen. Nach seinem Rücktritt als Ski-Kommentator moderiert er alternierend mit Jann Billeter das Sportpanorama, Hüppi führte zuletzt auch durch die Champions-League-Auftritte des FCB. Für 2018 war er auch als Frontmann für die Olympischen Spiele und die WM vorgesehen.
Noch hat man nicht entschieden, wer Hüppi ersetzt. Gut möglich, dass einer aus dem Trio Rainer-Maria Salzgeber, Sascha Ruefer und Paddy Kälin übernimmt oder, dass alle zusammen abwechselnd zum Zuge kommen. «Sein Entschluss ist noch ganz frisch. Über seine Nachfolge werden wir uns in aller Ruhe Gedanken machen. Über Namen spekulieren wir nicht», sagt Roland Mägerle SRF-Abteilungsleiter Sport.
Hüppi der letzte Mohikaner
Der Hüppi-Abgang tut brutal weh! Er war mehr als nur ein Aushängeschild. Er war der letzte Mohikaner der Moderatoren-Generation um Martin Masafret (62) und Beni Thurnheer (68). Hüppi repräsentierte den Sport im Schweizer Fernsehen, machte auch Führungen durchs Fernsehstudio. Sein Wort hatte Gewicht, bei Kollegen und bei den Chefs. Hüppis Abgang ist schwer zu verkraften, noch schlimmer ist der Zeitpunkt knapp drei Monate vor der No-Billag-Volksabstimmung, bei welcher es bei der SRG um alles geht. Um viele Jobs. Um Existenzen.
Hüppi stand wie kein anderer für Rechtschaffenheit und Glaubwürdigkeit. Auch wenn er selber beteuert, dass sein Entscheid völlig unabhängig von der No-Billag-Initiave sei, fällt er nun als Galionsfigur gegen die Initiative weg. Ein doppelt schwerer Verlust für die SRG.
Hüppi ist nach Steffi Buchli (Programmleiterin «MySports») das zweite Aushängeschild, welches das Schweizer Fernsehen freiwillig verlässt. Etwas, was in den letzten Jahren undenkbar gewesen wäre. Mägerle: «Matthias wechselt in eine Schlüsselfunktion des FC St. Gallen, um beim Klub seiner Heimat eine einmalige Herausforderung wahrzunehmen. Dafür habe ich nicht nur vollstes Verständnis, sondern ich freue mich für ihn.»Doch kommt es bald zu noch mehr Abgängen? Es ist zu hören, dass der «Teleclub» massiv aufrüsten will. Gut möglich, dass bald auch dem einen oder anderen SRF-Journalisten ein Angebot ins Haus flattern.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |