Die Stadt Basel ist nicht für ihre Uhrenindustrie bekannt. Ein funktionstüchtiger Wecker sollte irgendwo am Rheinknie aber zu finden sein. Denn gegen YB verschläft der FCB zum dritten Mal hintereinander den Start in ein Spiel komplett.
Nach 16 Minuten steht es im Wankdorf 0:3 aus Basler Sicht. Schon im Cup gegen Lugano pennte der FCB nach dem Anpfiff und lag nach 15 Minuten mit 0:2 hinten, am vergangenen Wochenende kassierten die Bebbi gegen Lausanne-Sport bereits in der 9. Minute den ersten Treffer.
«Wir waren nicht parat»
In Bern sind keine zwei Minuten gespielt, als es zum ersten Mal hinter Hitz einschlägt. Monteiro profitiert von einer missglückten Barry-Abwehr. Kurz darauf doppelt Itten per Kopf nach. «Zwei Standards, bei denen wir nicht eng genug bei den Leuten sind», fasst es FCB-Captain Fabian Frei zusammen. Mit dem dritten Berner Tor ist die Partie nach gut einer Viertelstunde bereits gegessen. Drei Gegentore in 16 Minuten. Das gab es aus FCB-Sicht in der Liga seit 1999 nicht mehr.
«Ich habe keine Erklärung. Wir waren einfach nicht parat», sagt Frei. Sein Trainer Fabio Celestini spricht nach der Partie vom schlechtesten Spiel unter seiner Regie. «Viel dazu zu sagen gibt es nicht. Das Spiel war nach 16 Minuten fertig», so der FCB-Trainer.
«Dann ist der Trainer schuld»
Den Schuldigen an der Kanterniederlage hat Celestini schnell ausgemacht. Es ist aber keiner seiner inferioren Verteidiger, sondern er selbst. Celestini: «Wenn wie heute überhaupt nichts funktioniert, dann ist der Trainer schuld.» Das Spiel zu analysieren bringe darum auch nicht viel. «Wir müssen aber überlegen, was wir unter der Woche falsch gemacht haben und was nächste Woche anders werden muss», so der FCB-Trainer.
Trotz Selbstkritik nimmt Celestini auch seine Mannschaft in in die Pflicht. «Man kann sich ja vorstellen, was der Trainer in der Pause gesagt hat. Er war nicht so freundlich wie sonst», sagt Frei über die Pausenansprache seines Trainers.
Ihre Wirkung verfehlt diese aber. Nur Sekunden nach Wiederanpfiff trifft YB-Linksverteidiger Hadjam zum 4:0, Monteiro lässt per Traumtor den fünften Berner Treffer folgen. Dass der FCB noch zum Ehrentreffer durch Barry kommt, verdanken sie einem Bock von Camara.
«Es geht gegen den Abstieg»
Für den FCB bleibt die einzig gute Nachricht, dass Lausanne zwei Stunden zuvor gegen Servette ebenfalls als Verlierer vom Platz geht. Gemütlicher ist die Lage im Tabellenkeller dennoch nicht geworden. Zumal die Basler nun auch noch die deutlich schlechtere Tordifferenz (-11) als die Abstiegskonkurrenten Lausanne (-7) und GC (-3) aufweisen.
«Es sollte jedem klar sein, dass es gegen den Abstieg geht», schlägt Frei ein weiteres Mal Alarm. «Wenn ein Spieler das Gefühl hat, ich müsse ihm das noch einmal erklären, mache ich das sehr gern.»
Und auch Celestini sagt: «Die Barrage und der Abstiegsplatz sind seit meinem ersten Tag in Basel in meinem Kopf.» Der Trainer weiss also, was es geschlagen hat. Nur scheinen seine Spieler den Wecker erneut nicht gehört zu haben.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |