Darum gehts
- Strittige Schiedsrichterentscheidungen in drei Super-League-Spielen
- Ex-Schiedsrichter Urs Meier analysiert die getroffenen Entscheidungen der Unparteiischen
- In einem Spiel verlor ein Spieler einen Zahn durch Ellbogenkontakt
Im Spiel zwischen Basel und Lausanne-Sport kommt es kurz vor der Pause zu einer aussichtsreichen Freistossgelegenheit für das Heimteam. Der Waadtländer Goalie Karlo Letica kann denn Schuss von Xherdan Shaqiri über die Latte lenken. Der Ball wurde allerdings zuvor von Lausanne-Youngster Alvyn Sanches noch abgefälscht – und das mit dem Arm. Es ist eine strittige Szene. Für ähnliche Vergehen gab es in der Super League auch schon Elfmeter. Schiedsrichter Fedayi San hingegen lässt das Spiel weiterlaufen.
Auch Ex-Schiedsrichter und Blick-Experte Urs Meier hätte für das Handspiel keinen Elfmeter gegeben. «Ich bin da absolut bei ihm, und da muss auch der VAR nicht eingreifen», sagt Meier. Auch die Basler hätten nicht reklamiert, obwohl der Ball an die Hand springt, weil man sieht, dass «die Hand vor dem Körper ist und nicht rausgeht».
Für Meier hat Schiedsrichter San in dieser Szene also absolut richtig gehandelt: «Genauso stelle ich mir das vor. Würden das alle so machen, hätten wir viel weniger Diskussionen. Man muss nicht immer suchen, nicht jedes Handspiel ist ein Elfmeter.»
«Nicht den Schiri, sondern den Verteidiger infrage stellen»
Auch im Spiel zwischen Yverdon und dem FC St. Gallen kam es am Sonntag zu einer strittigen Entscheidung. Jozo Stanic brachte als letzter Mann Yverdon-Stürmer Hugo Komano kurz vor dem Strafraum zu Fall. Schiedsrichter Nico Gianforte zeigte dem St. Galler Verteidiger daraufhin die Rote Karte. Für Meier ist das die richtige Entscheidung.
«Es ist ein Foulspiel, es ist ein Stossen in den Rücken, genau in dem Moment, in dem er auf einem Bein steht.» Weiter stelle sich dann die Frage, ob es das «Zunichtemachen einer klaren Torchance» sei. Meiers Antwort: «Ja, ich denke schon. Er steht nachher allein vor dem Torhüter, und das ist schlussendlich eine klare Torchance.» In so einer Situation könne der Schiri nur die Rote Karte zeigen. Man müsse also nicht den Schiri, sondern den Verteidiger infrage stellen.
«Er rennt eher in den Ellbogen von Schmitz rein»
Auch bei der dritten strittigen Szene des Spieltags hat der Schiedsrichter laut Meier richtig entschieden. Beim Spiel GC gegen Servette hatte GC-Verteidiger Benno Schmitz seinen Gegenspieler Alexis Antunes mit dem Ellbogen im Gesicht getroffen. Dieser verlor einen Teil eines Zahns und musste später ausgewechselt werden, auf einen Foulpfiff verzichtete Schiedsrichter Luca Piccolo aber.
«Entscheidend ist, ob es Absicht war oder nicht. Man sieht in der Szene, dass beide Spieler ganz klar auf den Ball konzentriert sind», sagt Meier. Schmitz springe so auf, «wie man eben aufspringt». Antunes renne dann eher in den Ellbogen von Schmitz rein. Laut Meier sind das Situationen, die im Fussball passieren: «Es ist ein körperbetonter Sport. Das ist weder eine Gelbe noch sonst irgendeine Karte.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Servette FC | 28 | 8 | 48 | |
2 | FC Basel | 28 | 26 | 46 | |
3 | FC Lugano | 28 | 5 | 45 | |
4 | FC Luzern | 28 | 5 | 44 | |
5 | BSC Young Boys | 28 | 9 | 43 | |
6 | FC Zürich | 28 | 0 | 42 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 28 | 8 | 40 | |
8 | FC St. Gallen | 28 | 2 | 39 | |
9 | FC Sion | 28 | -6 | 34 | |
10 | Yverdon Sport FC | 28 | -16 | 31 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 28 | -11 | 27 | |
12 | FC Winterthur | 28 | -30 | 20 |