Sie laufen, sie schwitzen, sie geben alles: Der FCZ schuftet in Oberstaufen (D) hart wie nie. Bei gegen 36 Grad! Zwei Spieler leiden dabei noch mehr: Yassine Chikhaoui und Amine Chermiti stehen mitten im Ramadan. Die gläubigen Moslems dürfen von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang weder essen noch trinken. Chermiti deutet sich auf den Hals und sagt mit einem gequälten Lächeln: «Das Schlimmste ist, dass es hier so trocken ist. Es ist sehr hart. Ich habe alle Trainings absolviert.» Chermiti spült immer wieder seinen Mund aus, kühlt den Kopf mit Wasser.
Chikhaoui tut dasselbe, um die Gluthitze zu bekämpfen. Er hat noch Trainingsrückstand, ist erst letzten Samstag beim FCZ in die Vorbereitung eingestiegen. «Yassine hat mir gesagt, dass er in Tunesien trainiert habe», sagt Ancillo Canepa. Der FCZ-Boss: «Aber das ist nicht dasselbe.»
Es ist eine schwierige Zeit für den gläubigen Tunesier. Zum körperlichen Leiden kommen andere Dinge, die den sensiblen Mann beschäftigen. Da ist die bevorstehende Aussprache mit der Polizei. Die Bilder seiner Verhaftung an der Zürcher Bahnhofstrasse haben in Tunesien für einen Sturm der Entrüstung gesorgt. Dass man ihren Nati-Captain in Zürich für einen Taschendieb hielt, verstehen sie nicht. «Überall wurde er auf die Festnahme angesprochen. Das hat ihn sehr beschäftigt», verrät Canepa.
Noch mehr nagt an Chikhaoui das Attentat vor einer Woche in Sousse. Da hat er vor seinem Wechsel zum FCZ (2007) für Etoile Sportive du Sahel gezaubert. Da wohnen seine Freunde. Chikhaoui will nicht reden. Zumindest nicht für die Öffentlichkeit. Der 28-Jährige beisst lieber auf die Zähne. Auch für den FCZ-Staff ist der richtige Umgang mit den Stars eine Herausforderung. Konditionstrainer Alex Kern: «Es ist das erste Mal, dass ich mit zwei derart konsequent fastenden Fussballern konfrontiert bin.» Bei jedem Training werden bei den Spielern verschiedene Werte gemessen und der Puls überprüft. Klar schaut man bei den Tunesiern genau hin. «Was sie leisten, ist bewundernswert», sagt Trainer Urs Meier. Chermiti: «Ramadan ist Privatsache. Deshalb will ich keine Sonderbehandlungen...»
Ein wenig Sonderbehandlung hat das Duo aus Zimmer 105 dann aber schon. Das Aktivhotel Evviva serviert den beiden ein Extra-Nachtessen nach Sonnenuntergang. Den «Zmorge» stellt man ihnen in der Nacht vors Zimmer. Ihn essen Chikhaoui und Chermiti gemeinsam um 3.00 in der Nacht. Dazu gibts einen Protein-Shake.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |