Der «FCB im Koller-Dilemma» titelt BLICK in der Ausgabe von gestern und fragt, ob und wann der im Juni auslaufende Vertrag mit Trainer Marcel Koller verlängert wird. Die Antwort kommt von höchster Stelle. Und sie ist ziemlich deutlich. Gegenüber dem Schweizer Fernsehen sagt Präsident Bernhard Burgener: «Für mich ist die Situation im Moment sehr klar: Er soll jetzt Meister werden! Das steht im Vordergrund – und nichts anderes. Über alles andere müssen wir im Moment nicht diskutieren.»
Auch nicht über die Klausel in Kollers Vertrag. Die würde dem Trainer beim Gewinn der Meisterschaft ein weiteres Vertragsjahr garantieren und ist über eine Million Franken wert. Geld, das der FC Basel zurzeit eigentlich gar nicht hat.
Gewünscht ist Ajax-Fussball
Auch Kollers Spielphilosophie entspricht nicht unbedingt jenen Vorstellungen, die Burgener vom Fussball hat. Der ist Fan des modernen, schnellen Angriffsfussballs à la Ajax. Vom SRF darauf angesprochen, dass der aktuelle Trainer dafür wohl nicht der richtige Mann sei, antwortet der FCB-Präsident, dass er bei der Trainerwahl stets «sehr demokratisch» sei. Er habe weder Koller noch dessen Vorgänger Raphael Wicky empfohlen. «Bisher bin ich immer unserem Ausschuss, der Technischen Kommission oder dem Verwaltungsrat gefolgt. Ich habe den Leuten in den Gremien vertraut.»
Nicht nur der Trainer auch die Finanzen sorgen bei den FCB-Verantwortlichen für Diskussionen. Der Klub vom Rheinknie hat diese Woche die Kennzahlen aus dem Geschäftsjahr 2019 bekannt gegeben – der FCB weist ein Jahres-Minus von 19,58 Millionen Franken aus.
Laut BLICK-Informationen sollen sich die FCB-Bosse auf der Suche nach potenziellen Geldgebern befinden. Das will Burgener aber nicht bestätigen. Er sagt bloss: «Der FCB ist eine Institution, zu vergleichen mit dem Zolli und der Fasnacht. Mein Traum ist, dass eines Tages die Mehrheit in einer Stiftung landet und die Kontrolle in Basel bleibt.»
Noch ist der FCB – trotz fünf Punkten Rückstand auf St. Gallen und YB – im Meisterrennen. Auch im Cup und in der Europa League sind die Basler noch dabei. Nach dem 3:0-Sieg im Hinspiel gegen die Eintracht hat der FCB sehr gute Chancen, zum ersten Mal seit 2014 wieder einen europäischen Viertelfinal zu erreichen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |