Positive Fälle in der Ghana-Nati
Corona-Wirbel um St. Gallen-Goalie Zigi

Mehrere seiner Natikollegen kehren mit dem Virus zu ihren Klubs zurück. Aber Ghana-Keeper Lawrence Ati Zigi trainiert schon wieder in St. Gallen. Wie ist das möglich?
Publiziert: 16.10.2020 um 18:31 Uhr
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Aktualisiert: 14.06.2023 um 23:47 Uhr
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Am Dienstag kam Zigi aus der Ghana-Nati zurück.
Foto: Freshfocus
Matthias Dubach

Kommen die Spieler unverletzt von den Länderspielreisen zurück, wird in den Klubs aufgeatmet. Doch die Corona-Pandemie fügt eine zweite Frage hinzu: Ist der Spieler nicht nur unverletzt, sondern auch nicht Covid-19-infiziert zurückgekehrt? Diese Woche sind unzählige Super-League-Profis aus allen Herren Ländern in die Schweiz zurückgekehrt.

Bei St. Gallen zeigt der Fall von Goalie Lawrence Ati Zigi (23) exemplarisch, wie brisant das Thema werden kann. Der Keeper kehrt am Dienstag aus der Ghana-Nati zurück, aus der bis Freitag vier positive Corona-Fälle bekannt werden.

Trotz des Kontakts mit seinen infizierten Nati-Kollegen trainiert Zigi aber am Donnerstag wieder ganz normal beim FCSG mit. Dabei schreiben die BAG-Richtlinien, auf die sich auch das Schutzkonzept der Liga stützt, nach einem Kontakt mit einer infizierten Person eine Quarantäne vor.

St. Gallen gab Covid-Test in Auftrag

Corona-Wirbel um Zigi. Beim FCSG heisst es allerdings: Alles im grünen Bereich. Der Keeper hat gemäss den Espen nach der Rückkehr in die Ostschweiz einen negativen Corona-Test abgegeben.

Hatte Zigi diesen sogar privat veranlasst, nachdem er aus seiner Nati von den Ansteckungen erfahren hatte? «Wir haben Zigi unabhängig von den positiven Coronafällen in der Nationalmannschaft testen lassen», sagt FCSG-Sprecher David Gadze zu BLICK, «bis das negative Ergebnis am Mittwochabend vorlag, war er isoliert. Er ist gesund und symptomfrei. Wir halten uns strikt an die Schutzkonzepte und gehen das Risiko nicht ein, dass ein Spieler ungetestet ins Training einsteigt und Mitspieler infiziert.» Das sieht beispielsweise der FCZ anders. Zürich testet seine Nati-Rückkehrer nicht standardmässig – ausser bei Symptomen.

Bei St. Gallens Zigi ist der Fall durch die Infektionen bei Ghana aber anders gelagert. Der erste Fall betrifft Bernard Mensah (25). Der Offensivspieler wird nach seiner Rückkehr zu seinem Verein Besiktas positiv getestet und isoliert.

Ghana spielte in der Türkei

Beim Nati-Camp der Ghanaer in der Südtürkei, wo gegen Mali (0:3) und Katar (5:1) gespielt wurde, ist gemäss «Ghana-Soccernet» mit Jones Abu Alhassan bereits am Dienstag ein Verbandsfunktionär positiv getestet worden. Und am Freitag wird die Ansteckung von Guimaraes-Profi Gideon Mensah (22) publik. Auch in der Bundesliga bei Hoffenheim gibts mit Ex-YB-Star Kasim Nuhu Adams einen positiv getesteten Ghanaer.

Trotz der Viruswelle muss St. Gallens Zigi aber nicht in Quarantäne, die das BAG auch bei einem ersten negativen Test vorschreibt. Denn: Für die Isolation muss ein enger Kontakt zu Infizierten vorliegen. FCSG-Pressechef Gadze: «Zigi hatte keinen engen Kontakt zu den positiv getesteten Nationalteamkollegen.» Nach BLICK-Informationen soll deshalb auch darauf verzichtet worden sein, die St. Galler Kantonsärztin zu informieren. Bei der kantonalen Behörde bekommt BLICK keine Auskunft. Auch der Klub selber blockt bei dieser Frage ab. Warum, bleibt unklar.

Ein mulmiges Gefühl bleibt so angesichts der ghanaischen Viruswelle dennoch. Vor allem beim FC Luzern, dem St. Galler Gegner vom Sonntag.

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