Poker um Tomislav Puljic
FC Luzern will Publikumsliebling loswerden

Tomislav Puljic (33) steht beim FCL auf dem Abstellgleis. Das goutieren die Fans überhaupt nicht.
Publiziert: 07.02.2017 um 09:15 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 05:05 Uhr
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Luzern möchte Puljic loswerden und plant ohne ihn.
Foto: Martin Meienberger/freshfocus
Martin Arn und Michel Wettstein

Es ist in Luzern so ruhig, wie lange nicht. Der FCL liegt auf Platz 3. Coach Markus Babbel sitzt fest im Sattel. Alles im Lot – könnte man meinen.

Doch am Sonntagmittag in Lausanne die grosse Überraschung. Innenverteidiger Tomislav Puljic steht gegen Lausanne nicht in der Startformation.

Assistenztrainer Patrick Rahmen sagt zu BLICK: «Tomi ist in der Vorbereitung nicht so aufgetreten, wie wir uns das vorgestellt haben.» Chefcoach Markus Babbel sagt: «Er tut sich in der Dreierkette ein bisschen schwer.»

Diese bilden am Sonntag Ricardo Costa, Neuzugang Lucas Alves und François Affolter.

Hintergrund der Massnahme dürfte aber ein ganz anderer sein: Puljic hat in seinem Vertrag eine Klausel, wonach sich dieser automatisch um ein Jahr verlängert, wenn er in 20 Partien von Anfang an gespielt hat (BLICK berichtete). Dem Kroaten fehlen noch neun Startelf-Spiele.

BLICK erfuhr: Der Klub möchte Puljic loswerden und plant ohne ihn. Deutlichstes Indiz: Die Verpflichtung von Innenverteidiger Lucas Alves in der Winterpause (25).

Co-Trainer Rahmen sagt zu BLICK: «Dass Tomi nicht gespielt hat, hat Null mit seinem Vertrag zu tun.» Babbel doppelt nach: «Mich interessiert nicht, was einer im Vertrag stehen hat, sondern wie er unter der Woche trainiert.»

Und was sagt Puljic selber? «Nur so viel: Ich habe bis jetzt jeden Tag hundert Prozent für den FCL gegeben. Und ich werde dies auch weiterhin tun, egal ob ich auf dem Platz stehe oder auf der Bank sitze.»

Genau wegen dieser Einstellung lieben sie ihn in Luzern so sehr. Puljic ist keiner, der die Gegner schwindelig dribbelt. Aber einer, der kämpft bis zum Umfallen, der – nachdem er aus disziplinarischen Gründen gesperrt war – eingewechselt wird und in der 95. Minute das 2:1 erzielt, wie gegen Lugano. In den Fan-Foren machen die FCL-Anhänger ihrem Ärger Luft: «Puljic muss bleiben», schreiben sie und fordern: «Mehr Respekt!»

Ironie der Geschichte: Die Partie gegen Lugano mit Puljics Siegtreffer zählt nicht zu den 20 Spielen, die er absolvieren muss, weil Puljic da lediglich eingewechselt wurde.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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