Phänomen Gashi
Vom Lausbuben zum Tor-Monster

Talent hatte Shkeli Gashi (26) schon als Teenager beim FCZ. Nur fehlte es damals an Kraft und Einstellung, sagen Weggefährten.
Publiziert: 01.12.2014 um 20:52 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 19:16 Uhr
Von Michael Wegmann

Shkelzen Gashi, gerade mal 18-jährig, posiert für seine erste FCZ-Autogrammkarte. Kaum zu glauben, dass aus diesem schmächtigen Jungen das grösste Tor-Monster der Schweiz wurde. Nicht beim FCZ, da wurde Gashi zwar geschult und gefördert. Dann aber nur noch ausgeliehen. «Er hatte keinen Platz im Team, die Konkurrenz war zu gross», sagt Andy Ladner, damals Assistenztrainer von Bernard Challandes. Es war die Meistermannschaft mit Hassli, Djuric und Chikhaoui von 2009. Auch im Meisterteam von Lucien Favre blieb Gashi chancenlos.

Gashis Talent habe man nicht verkannt. Ladner: «Wir wussten, dass er ein super Fussballer ist. Auch wenn er physisch noch lange nicht so stark war wie heute.» Gashi kam auf nur drei Ernstkämpfe. Er wurde erst ein halbes Jahr an Schaffhausen, dann nach Bellinzona ausgeliehen, ehe ihn der FCZ für rund 120 000 Franken an Xamax verkaufte. Heute beziffert transfermarkt.ch seinen Marktwert auf über 4 Millionen Franken. Ladner: «Er hat alles richtig gemacht. Der Umweg hat sich für ihn gelohnt.» Und der FCZ? «Der hat auch nichts falsch gemacht. Shkeli war ein eigener Junior, er konnte sich nicht durchsetzen. Vielleicht wäre er nicht explodiert, wenn er geblieben wäre.»

«Er hatte Flausen im Kopf»

Ein Schritt zurück. Und Luftveränderung als Karriere­beschleuniger. Nicht nur, sagt Gürkan Sermeter (40), der mit Gashi bei Bellinzona spielte. «Shkeli hatte Flausen im Kopf. Er war ein Lausbub, der noch nicht wusste, was es braucht, um Profifussballer zu sein.»

Marco Schällibaum trainierte Gashi erst in Schaffhausen, dann auch im Tessin. Schälli: «Ich wusste, dass er mehr Potenzial hat als andere. Bei Bellinzona haben wir viel mit Shkeli geredet, im Mentalen gearbeitet. Das Tessin hat ihm gut getan!»

Erst als Gashi 2011 von Xamax zu Aarau in die Challenge League ausgeliehen wurde, wurde er zum Goalgetter. Unter René Weiler schoss er 24 Tore in 44 Spielen. Der Rest ist bekannt: Gashi entwickelte sich bei GC zum Tor-Monster, wurde letzte Saison mit 19 Treffern Torschützenkönig – trifft auch jetzt in Rot-Blau am Laufmeter.

Nach dem Doppelpack gegen den FCZ sagt Gashi: «Es ist egal, wer die Tore schiesst.»

So etwas hätte der schmächtige Junge von der Autogrammkarte kaum gesagt. Sermeter schmunzelt. «Er hat in den letzten Jahren etwas gelernt.»

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