Leader St. Gallen nimmt in diesen Zeiten auch in Sachen Fankontakt eine Vorreiterrolle ein. Der FCSG hat als erster Super-League-Verein seinen Anhängern konkrete Vorschläge in der Saisonkarten-Frage gemacht. Einer von drei Optionen, die schon Anfang Mai kommuniziert wurden: Die Espen-Fans können auf eine Rückerstattung des Anteils der verbleibenden Heimspiele verzichten – und gleichzeitig ihr Abo erneuern. Dafür wird ihr Name im Kybunpark verewigt. Zusätzlich kommt der FCSG ihnen stark entgegen, was Partien in anderen Wettbewerben oder allfällige weitere Geisterspiele betrifft.
Was hält die grünweisse Community davon? Sie reagiert bislang äusserst solidarisch! Stand Freitag haben bereits 6000 Fans ihr Ticket für die kommende Saison bestellt.
Auch beim FC Lugano zeigt man sich erfreut, «dass schon viele Saison-Abonnenten signalisiert haben, auf eine Rückerstattung für die restlichen Spiele zu verzichten».
Namensaktionen gibts auch beim FCB und FCL
Darauf hofft man auch beim FC Basel, zumal die rotblauen Anhänger mit Europacup-Quali-Heimspielen sowie einer Verlosung einzelner Geisterspiel-Plätze in dieser Saison entschädigt würden. Aber: Die FCB-Fans haben auch die Möglichkeit, ihrem Klub zu helfen, indem sie schon jetzt für den nächsten Frühling investieren. Der Hintergrund: Aktuell gibts beim FCB noch Jahreskarten (fürs Kalenderjahr), ab Sommer 2021 wird aber auf Saisontickets umgesattelt. Für das dazwischen verbleibende Halbjahr können die rotblauen Anhänger jetzt (mit 30 Prozent Ermässigung) ein Abo kaufen. Das Angebot des Vereins: der eigene Sitzplatz wird dafür mit einem persönlichen Namensschild versehen.
Kreativ zeigt sich auch der FC Luzern. Wer bei den Innerschweizern das Abo (zum Vollpreis oder mit 20 Prozent Rabatt/bis zum 26. August) verlängert oder neu abschliesst, sieht kommende Saison seinen Namen auf dem Heim- oder Auswärtstrikot des FCL verewigt.
Nati-Star Crnogorcevic macht Werbung für Thun
Die Fans von Liga-Schlusslicht Thun greifen ihrem Klub (neben der Abo-Verlängerung) unter die Arme, indem sie ein eigens für die spezielle Situation kreiertes Stadion-Shirt mit dem Namen «Sommer 2020» kaufen. Kostenpunkt: 19 Franken. Das Shirt wird dann in der Stockhorn-Arena auf der Tribüne platziert – «und bleibt so lange im Stadion, bis wir wieder live Spiele anschauen gehen können», erklärt der Thuner Stadtpräsident Raphael Lanz, der die Aktion unterstützt. Auch Barça- und Nati-Spielerin Ana-Maria Crnogorcevic macht Werbung dafür: «Denn der FC Thun stellt ein grosser Teil meiner Kindheit dar.»
Beim FCZ läuft die Solidaritätsaktion «Jetzt ersch rächt bruched mir eu!». Sie soll ebenfalls eine Linderung bei den einbrechenden Ticket-Einnahmen bringen. Die Zürcher bitten ihre Saisonkarten-Inhaber, auf die anteilige Rückerstattung für die laufende Saison zu verzichten und bereits die neue Karte für 2020/21 zu bestellen. Auch um neue Saison-Abonnenten wird natürlich geworben. Noch gibt es keine detaillierten Zahlen, da die Aktion noch bis 30. Juni läuft und noch keine Rechnungen verschickt worden sind. Der FCZ teilt aber mit, dass die bisherigen Rückmeldungen sehr positiv und die Solidarität der Fans gross sei.
GC-Pappfiguren im Letzigrund
YB gewährt seinen Saisonkarten-Inhabern 20 Prozent Rabatt auf das Abo für die nächste Spielzeit, wobei es den Fans offen steht, auf diese Vergünstigung (auch teilweise) zurückzugreifen – oder aus Solidarität darauf zu verzichten. Wer für die Partien YB – FCZ vom 29. Februar oder YB – Xamax vom 15. März Einzeltickets gekauft hat, der hat bis 30. Juni die Möglichkeit, eine Rückerstattung auf das Kundenkonto zu beantragen (keine Bar-Auszahlung).
Dies bezieht sich auf Tickets im normalen Publikumsbereich. Bei den VIP-Partnern läuft eine spezielle Aktion mit dem Motto: «Gäub-schwarzes Härz». Wer auf die Rückerstattung verzichtet, erhält ein spezielles Leistungspaket.
Sion, Servette und Xamax haben noch nicht offiziell kommuniziert, aber auch sie planen, ihren Fans in Sachen Saisonkarten entgegenzukommen – und hoffen gleichzeitig ebenfalls auf grosse Hilfsbereitschaft.
Fans von Challenge-Ligist GC unterstützen ihren Klub, indem sie Pappfiguren erwerben und diese dann bei Heimspielen im Stadion aufstellen lassen – um bei den Geisterspielen zumindest auf diese Art und Weise präsent zu sein. Bis Ende letzter Woche hat GC ungefähr 1500 solcher Pappkameraden herstellen lassen. Marketing-Chef Adi Fetscherin sagt aber: «Das ist für uns eine absolute Null-Rechnung und keine Aktion, um Geld zu verdienen. Es geht nur um die Freude der Fans, damit sie ihre Nähe zum Klub illustrieren können.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |