Oberwalliser gegen Unterwalliser
Fan-Krieg im Sion-Lager

Das gibts wohl nur im Wallis! Beim letzten Auswärtsspiel im Lugano kommts zu Fanausschreitungen. Aber nicht Tessiner gegen Sion-Fans oder Polizei. Sondern Ober- gegen Unterwalliser!
Publiziert: 16.04.2016 um 13:01 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 21:13 Uhr
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Bei den Sion-Fans brennt der Baum.
Foto: KEY
Alain Kunz

Es ist, wie so oft, ein Einzelner, der alles auslöst. Nach verbalen Provokationen während des Spiels eskalieren die Ereignisse nach dem Schlusspfiff. Einer aus der Fangruppierung Freaks aus dem Oberwallis geht in den Tumulten auf einen der Ultras aus dem Unterwallis los. Aus der Einzelabrechnung wird ein Flächenbrand.

Einer muss hospitalisiert werden. Zwei werden festgenommen. Die Szene ist auf Video festgehalten, weshalb dem Übeltäter ein langes Stadionverbot und eine Strafklage drohen.

Oberwalliser gegen Unterwalliser. Das kann es sonst nur bei den weltberühmten Eringer Kampfkühen geben. Worin sieht Patrick Schaller, der Sicherheitsverantwortliche des FC Sion, die Gründe? «Unter anderem im Mentalitätsdifferenzen, unterschiedlichen Gesinnungen und sicher auch in der Sprachbarriere», sagt er.

Und die Geschichte ist nicht neu. Sie geht auf jahrealte Zerwürfnisse zwischen den Fanklubs zurück, in deren Verlauf die Fanklubs Red Side und Freaks den Ultras die Fahne entwendeten, die dann in Brand gesetzt wurde. Am Ende stand eine Verbannung seitens von Präsident Christian Constantin. Und eine miserable Stimmung im Tourbillon, weil die Nordtribüne überwiegend leer war.

Auf diese Saison hin dachte man alles wieder im Griff zu haben. «Das in Lugano war ein Rückfall in die Steinzeit», sagt Schaller. «Denn die Fanstruktur hatte sich weitgehend normalisiert. In der Europa League zum Beispiel unterstützten alle Fans den FC Sion gemeinsam und lautstark. Insbesondere in Liverpool waren sie an der Anfield Road exemplarisch und machten positiv von sich reden.»

Der FC Sion reagiert umgehend. Vor dem Spiel gegen Thun kommt es im Beisein von Generaldirektor Marco Degennaro zu einer Aussprache. Offenbar ist die fruchtbar, denn gegen die Berner Oberländer und St. Gallen bleibt alles ruhig. Und heute gegen GC?

«Das ist natürlich ein anderes Kaliber», sagt Schaller. Wissend, dass die Fans der Zürcher als heissblütig gelten. Und dass sich die Hardcore-Anhänger bei heissen Spielen auf der Nordtribüne schneller in die Haare geraten. «Das wäre verheerend», so Schaller. Auch und vor allem wegen der Familien im Stadion.

Super League 24/25 - Meisterschaftsrunde
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Basel
FC Basel
33
40
61
2
Servette FC
Servette FC
33
9
55
3
BSC Young Boys
BSC Young Boys
33
7
53
4
FC Luzern
FC Luzern
33
10
51
5
FC Lugano
FC Lugano
33
1
49
6
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
33
8
47
Champions League-Qualifikation
UEFA Europa League-Qualifikation
Conference League Qualifikation
Super League 24/25 - Relegationsrunde
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC St. Gallen
FC St. Gallen
33
3
47
2
FC Zürich
FC Zürich
33
-4
47
3
FC Sion
FC Sion
33
-10
36
4
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
33
-11
33
5
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
33
-24
33
6
FC Winterthur
FC Winterthur
33
-29
30
Relegation Play-Off
Abstieg
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