Oberland statt Meeresstrand
Der FC Thun allein zu Haus

Neun Superligisten bereiten sich in Spanien und der Türkei vor. Nur die Thuner bleiben ganz allein zu Haus.
Publiziert: 21.01.2019 um 11:33 Uhr
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Mickaël Facchinetti macht den Kevin: «Wenn wir im Februar in die Meisterschaft starten, dann sind wir uns die Kälte schon gewohnt.»
Foto: freshfocus
Martin Arn
Martin ArnReporter Fussball

Marbella, das heisst Luxushotels, Golfplätze, die unendlichen Strände der Costa del Sol. Belek in der Türkei steht dem in nichts nach. Jeden Winter zieht es die Superligisten in den Süden, um sich dort für die Rückrunde fitzumachen. Nur der stets klamme FC Thun macht eine Ausnahme. Die Berner Oberländer sind ganz ­allein zu Hause geblieben. Genau so, wie der achtjährige Kevin im gleich-
namigen Film.

Und wie der kleine Junge, der sich gegen zwei Ganoven zur Wehr setzt, muss sich der FC Thun mit seinem ­Minibudget (rund sechs Mio. Fr.) gegen die übermächtige Konkurrenz aus ­Basel, Bern, Zürich oder Sion wehren. Und weil sie bei Thun jeden Franken zweimal umdrehen, bevor sie ihn ausgeben, verzichten die Oberländer nun schon zum dritten Mal in Folge auf ein ­Trainingslager, das mit bis zu 100 000 Franken zu Buche schlägt. «Natürlich wäre es im Süden wärmer», sagt Thuns Mickaël Facchinetti, der ­zusammen mit Goalie Francesco Ruberto und Stürmer Marvin Spielmann für BLICK die ­bekannte Kevin-Grimasse nachstellt. Der Schreck in den Gesichtern ist allerdings nur gespielt. Denn Thun steht ­sensationell auf Platz 3 und will auch in der Rückrunde angreifen.

Gutes Omen

«Ich liebe warmes Wetter», sagt Goalie Ruberto. «Aber wir haben es in der Schweiz auch cool, sind schlitteln gegangen und haben Eishockey gespielt.»

Auch Marvin Spielmann macht es nichts aus, allein zu Haus zu sein – im Gegenteil: «Im Hotel kommt irgendwann mal der Lagerkoller.» Captain Dennis Hediger sagt: «Im Trainingslager verbringt man viel Zeit im Zimmer, am Laptop und am Handy. Das kann sehr langweilig werden. Fürs Teambuilding sind diese zwei- oder dreitägigen Events, wie wir sie machen, wohl sogar wertvoller.»

Im Film setzt sich der kleine Kevin am Schluss mit viel List durch. Das schwebt auch Facchinetti vor: «Wenn wir im ­Februar in die Meisterschaft starten, dann sind wir uns die Kälte schon ­gewohnt. Ausserdem hat es sich in den letzten zwei Jahren bewährt, zu Hause zu bleiben», sagt er. Vor ­einem Jahr gewann Thun zum Rückrundenstart 4:2 beim FCZ, im Jahr zuvor besiegten die Thuner GC auswärts mit 1:0. Diesmal gehts in Lugano los – am 2. Februar.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
FC Lugano
18
6
31
2
FC Basel
FC Basel
18
21
30
3
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
18
9
30
4
FC Luzern
FC Luzern
18
3
29
5
Servette FC
Servette FC
18
2
29
6
FC Zürich
FC Zürich
18
-1
27
7
FC Sion
FC Sion
18
4
26
8
FC St. Gallen
FC St. Gallen
18
6
25
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
18
-4
23
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
18
-12
17
11
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
18
-10
15
12
FC Winterthur
FC Winterthur
18
-24
13
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