Nur ein Trainer-Out war in der Schweiz je teurer
CC muss für Tramezzani Millionen zahlen

Das Tramezzani-Missverständnis führt zu einer der teuersten Entlassungen in der Schweizer Fussballgeschichte.
Publiziert: 23.10.2017 um 13:23 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 02:00 Uhr
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Kassiert ab: Paolo Tramezzani.
Foto: TOTO MARTI
Alain Kunz

Als Paolo Tramezzani Mitte Juni seinen Job in Sion antritt, hat er einen Vertrag über zwei Jahre unterschrieben. Dasselbe seine Assistenten Mirko Conte und Alessandro Recenti wie auch Videoanalyst Jacobo Gornati.

Es ist ein guter Vertrag, denn Sion-Boss Christian Constantin hat kaum je derart um einen Coach gebuhlt wie um den Mann, der letzte Saison den FC Lugano sensationell auf Platz drei und damit in die Europa-League-Gruppenphase führte.

Doch CC irrt sich in Tramezzani total. Zum einen unterschätzt der Präsident, dass der Italiener nicht Französisch spricht. Zum anderen Tramezzanis Unberechenbarkeit. So bastelt der Mann, der vor dem Job in Lugano noch nie Cheftrainer gewesen war, in jedem Spiel an Taktik und Aufstellung herum.

Erschwert durch den Umstand, dass ihm CC fast Spieltag für Spieltag neue Spieler hinstellt. Die Auswechslung der kompletten Cupfinal-Verlierermannschaft – ein totales Unding seitens von CC.

Nun bezahlt er die Zeche dafür. Und sie ist hoch! Tramezzani ist der bestverdienende Sion-Trainer aller Zeiten. Selbst wenn man das Salär von Meistercup-Sieger Alberto Bigon inflationsbereinigt. Mit Prämien hätte der Mann aus der Emilia Romagna auf eine Million Franken jährlich kommen können. Ohne auf rund 800 000 Franken.

Vier Monate hat er gearbeitet. Bleiben also acht zu bezahlen in dieser Saison. Dazu die gesamte nächste Saison. Dasselbe gilt für die drei Assistenten.

Macht unter dem Strich: rund zwei Millionen, die CC das Tramezzani-Missverständnis kostet. Gabs jemals eine derart teure Trainerentlassung in der Schweiz?

Ja, eine. Jene von Christian Gross beim FC Basel, der im Mai 2009 entlassen wurde, nachdem sein Vertrag eben erst bis 2011 verlängert worden war. Er hätte noch über vier Millionen kassiert, wurde dann von Gigi Oeri mit zwei Millionen abgefunden.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Servette FC
Servette FC
27
9
48
2
FC Basel
FC Basel
27
27
46
3
FC Luzern
FC Luzern
27
6
44
4
FC Lugano
FC Lugano
27
4
42
5
BSC Young Boys
BSC Young Boys
27
8
40
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
27
4
39
7
FC Zürich
FC Zürich
27
-1
39
8
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
27
6
37
9
FC Sion
FC Sion
27
-6
33
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
27
-17
28
11
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
27
-11
26
12
FC Winterthur
FC Winterthur
27
-29
20
Meisterschaftsrunde
Abstiegsrunde
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