Penalty oder nicht? Diese Szene führt zum Monteiro-Schuhwurf
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FCZ – YB 0:0:Penalty oder nicht? Diese Szene führt zum Monteiro-Schuhwurf

«Noch nie erlebt» und «peinlich»
Trainer Moniz spricht über Ersatzbank-Eklat um FCZ-Star Condé

Das Spiel zwischen dem FC Zürich und YB endet ohne Tore. Und doch bietet es Spektakel. Auf und neben dem Rasen.
Publiziert: 03.11.2024 um 08:42 Uhr
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Aktualisiert: 03.11.2024 um 10:18 Uhr
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Ricardo Moniz goutierte das Verhalten seines Mittelfeldspielers Cheick Condé nicht.
Foto: keystone-sda.ch
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Alain KunzReporter Fussball

Es sind drei Akte, die den Klassiker zwischen Leader FCZ und dem zart erstarkten YB prägen. Drei Akte, die nicht nur auf dem Spielfeld stattfinden. Aber auch. Doch sie haben wenig bis nichts mit dem Spielverlauf zu tun. Also beginnen wir beim Anpfiff. Nein, vor dem Anpfiff. Denn der erste Akt ist vorbei, bevor Ref Urs Schnyder ein erstes Mal in die Pfeife bläst. Er ereignet sich nämlich in der FCZ-Kabine. Gleichsam als Präludium.

FCZ-Coach Ricardo Moniz beschliesst, Mittelfeldspieler Cheick Condé auf der Bank zu lassen. Das goutiert der Guineer gar nicht. Moniz gibt wieder, was sich in der Kabine zutrug und weshalb Condé schliesslich in Zivil auf der Tribüne sitzt. Wie übrigens Nationalspieler Fabian Rieder auch, der die beiden freien Tage beim VfB Stuttgart nutzt, um sich seinen Ex-Klub (und übernächsten Champions-League-Gegner) live anzuschauen.

«Denke, er hat keine Lust mehr»

Doch zurück zu Condé und zum Moniz-Protokoll: «Fussball ist ein Mannschaftssport. Kein Einzelsport. Wenn er das anders sieht, soll er Tennisspieler werden. Cheick wollte sich nicht auf die Bank setzen. Er ist ein fantastischer Spieler. Es ist meine Aufgabe, ihm zu helfen, dass er im Januar den Schritt machen kann, den er will. Aber dazu muss man auch mal auf der Bank Platz nehmen. Das hat er nicht akzeptiert. Und er wurde in der Kabine sehr laut. Das war peinlich.»

Deshalb wolle er am Sonntag mit «Herrn Canepa» und Milos (Malenovic, dem Sportchef) schauen, was der Verein für Massnahmen ergreift. «Ich bin seit 1981 im Profigeschäft. Ich habe das noch nie erlebt. Ich denke, er hat keine Lust mehr. Das Team ist gut unterwegs. Er hat sich selber aussortiert. Das wird Konsequenzen geben.»

Fortsetzung folgt also. Zuerst aber mit Akt zwei. Der begibt sich nach 15 Minuten. Denn dann verletzt sich YB-Linksverteidiger Abdu Conté bei einem Abschlussversuch an den Bändern im linken Knie. Zehn Minuten beisst er auf die Zähne. Dann gehts nicht mehr. Nachdem sich in dieser Woche bereits Jaouen Hadjam einen Muskelfaserriss zugezogen hat und sicher drei Wochen fehlt, nun das! Conté ist der sechste YB-Verteidiger, der verletzt ausfällt: Camara, Zoukrou, Janko, Pfeiffer, Hadjam, Conté. Unfassbar. Damit ist sicher: In der Champions League am Dienstag gegen Donezk muss ein Rechtsfuss hinten links ran. Das war in Zürich Lewin Blum. Er wird es wohl auch in Gelsenkirchen sein. 

Monteiro wirft seinen Schuh nach Kryeziu

Und der dritte Akt – und Höhepunkt: Der Schuhwurf! Joël Monteiro tankt sich kurz nach Einläuten der YB-Viertelstunde unwiderstehlich durch. FCZ-Hüne Mirlind Kryeziu versucht grenzwertig, ihn am Abschluss zu hindern. Alles okay, sagt Schnyder. Und auch VAR Wolfensberger greift nicht ein. Monteiro verliert nicht nur seinen Schuh, sondern auch die Contenance – und wirft sein Arbeitsgerät weit weg.

Monteiro wirft Schuh aus Frust und trifft Kryeziu
0:26
Direkt Rot für Berner:Monteiro wirft Schuh aus Frust und trifft Kryeziu

Dummerweise trifft er dabei den Zürcher. Man sieht es: Er wollte das nicht. Doch der Akt ist vollbracht – und Schnyder zückt sofort Rot! «Monteiro hat sogleich die Hand hochgehalten. Da wusste ich, dass er geworfen hat. Sowas gehört sich nicht», sagt der Zürcher, aber Joël habe das wohl nicht gewollt. «Die Distanz war gross. Entschuldigung akzeptiert. Und verletzt bin ich ja nicht.» Nun fehlen also gegen Lugano am Sonntag sechs Verteidiger. Der beste Offensivspieler. Und Aggressivleader Ugrinic ist gelbgesperrt.

«Ich weiss eigentlich gar nicht, was passiert ist»
2:12
Kryeziu über Schuhwurf:«Ich weiss eigentlich gar nicht, was passiert ist»

Und sonst, neben diesen drei Akten? Der FCZ trifft zweimal Alu. YB hat aber mehr Abschlüsse und Chancen. Das Remis geht in Ordnung. Und im 13. Anlauf spielen die Berner erstmals zu null. Aber erstmals zwei Siege in Folge gibts dennoch nicht. Mühsam ernährt sich das Berner Eichhörnchen. 

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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