Ulisses. Ein hierzulande gänzlich ungebräuchlicher Name. Nicht so in Portugal, wo Ulisses Alexandre Garcia (Name der Mutter) Lopes (Name des Vaters) geboren wurde. Ausgesprochen in etwa: Ulissaisch. Nicht häufig, aber spannend, denn Ulysse, heisst auf Französisch: Odysseus. Das Ende einer elterlichen Irrfahrt als Namensinspiration? «Ich weiss es nicht», sagt Garcia. Zumindest hätten ihn seine Eltern zuerst Claudio nennen wollen, seien dann davon abgekommen. Also doch eine Namens-Irrfahrt?
Wie dem auch sei. Nach drei Jahren Bundesliga ist der Genfer in Bern gelandet. Und zumindest das ist kein Zufall, keine Irrfahrt. «Ich kenne ihn natürlich sehr gut», sagt Ausbildungschef Gérard Castella, wie Garcia Genfer. Das ist der eine Grund für die Landung beim Meister.
Der andere ist... Gelson Fernandes. Der Hansdampf in allen Gassen, der immer noch aktiver Fussballer ist, bei Cupsieger Eintracht Frankfurt, aber bereits links und rechts Cousins und Kumpels zu ihren Karrieren berät, hatte seine Finger im Spiel, riet Ulisses zum Transfer zu YB. Natürlich, ist man geneigt zu sagen, haben doch Garcias Eltern kapverdisches Blut. Wie Fernandes.
«Ich kenne Gelson, seit wir mit der U21 einmal in Sion spielten», sagt Ulli. «Mittlerweile sind wir dicke Freunde, ja eine Familie.» Die Cabo-Connection...
Hartes Brot in Deutschland
Drei Jahre versuchte Ueli in der Bundesliga Fuss zu fassen. Nach einem guten Start mit 19 Spielen in seiner ersten Saison für Werder Bremen folgte die Versetzung in die Reservemannschaft und die Ausleihe zu Nürnberg, wo er gerade zwei Spiele machte. Hartes Brot! «Ja. Es ist unglaublich schwierig, sich in der Bundesliga durchzusetzen.»
Davon kann auch Djibril Sow (ex Gladbach) ein Liedchen singen, der seine Karriere bei YB neu lanciert hat. Wie auch Kevin Mbabu (ex Newcastle) und Loris Benito (ex Benfica). Ein Modell macht bei YB Schule! Wars der Kulturschock, dass es in Deutschland nicht klappte? «Nein», sagt Garcia. «Der Wechsel von Servette zu GC war der viel grössere Mentalitätsunterschied.»
Bei YB hat er nun wieder etwas Alternativ-Flair. Die Stadt wird seinen Genfer Kumpels gefallen, wenn er sie hierher einlädt. Und was macht der Linksfuss sonst in der Freizeit? «Ich liebe Pingpong und Billard, auch die Playstation, natürlich.» Und Good Old Hollywood. «Ich liebe Kino», sagt Üli. Zuletzt hat er sich «Deadpool 2» angeschaut.
Die WM läuft noch. Daumendrücken muss Ulisses niemandem mehr. Das hat er viel stärker gemacht für die Schweiz als für Portugal, seinem Geburtsland? «Klar habe ich Familie in Portugal und wir reisen jeden Sommer dorthin. Aber ich bin in Genf aufgewachsen. Ich bin Schweizer. Zu hundert Prozent.» Was seine Teamkollegen nicht hinderte, ihn beim Out von Ronaldo und Co. aufzuziehen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |