Wie heiss der FCB an diesem kalten Samstagabend ist, wird schon vor dem Anpfiff ersichtlich. Da teilt Sportchef Ruedi Zbinden – sonst eher ein zurückhaltender Mensch – im «Teleclub» gegen Verwaltungsrat und FCB-Legende Karl Odermatt (77) aus. Dieser fuhr letzte Woche auf «Tele Basel» Marcel Koller an den Karren. Unter anderem polterte Odermatt: «Jetzt muss vom Trainer was kommen!»
Jetzt also Zbindens Retourkutsche. Der Sportchef geht auf Odermatt los: «Ich finde, eine Person, die im Klub drin ist, im Verwaltungsrat oder auch angestellt, die muss auch aufpassen, was sie vor dem Mikrofon sagt. Die Aussage war sicher nicht gut. (...) Gegenüber dem Trainer und gegenüber einem Spieler.» Und: «Ich denke, das muss man im kleinen Kreis besprechen, er kann mich anrufen. Aber gegen aussen finde ich das gar nicht gut.»
Auch Zbinden wählt den Weg über die Öffentlichkeit, zieht das Mikrofon einem Gespräch unter vier oder sechs Augen vor. Auf die Frage, ob ein persönliches Gespräch stattgefunden habe, meint er: «Nein.»
Frei jubelt mit Koller
So geladen wie Zbinden sind auch die Spieler. Beim Anstoss reihen sich gleich sechs Basler an der Mittellinie auf, bereit loszustürmen. Und das tun sie auch! Der Ball landet via Widmer und Cabral bei Fabian Frei – und der schiesst ein. Nach 12 (!) Sekunden führt der Gast schon 1:0. Es ist das drittschnellste Tor der Super-League-Geschichte, nur Lenjani und Konaté waren schon schneller (beide 10 Sekunden).
Torschütze Frei sprintet an die Seitenlinie Richtung Trainer Koller, dieser lacht glückseelig und erleichtert. Was für ein schneller Befreiungsschlag für ihn nach den drei Niederlagen in Serie, der öffentlichen Kritik und der Odermatt-Schelte.
Basel powert weiter und kommt zu Chancen. Doch Goalie Yanick Brecher, der beste Zürcher, hält zweimal herrlich gegen Valentin Stocker. Der starke FCB-Captain trifft dann doch noch. Kurz vor der Pause mit einem herrlichen Schlenzer zum 2:0 ins Eck.
Magnin: «Was Basel macht, interessiert mich wenig»
Das Horror-Szenario von vier Pleiten in Serie ist abgewendet. Das gabs beim FCB zuletzt im letzten Jahrtausend – unter Guy Mathez in der Saison 1998/99.
Und die Zürcher? Pech, als der griechische Schiri nicht auf Penalty entscheidet, als Mahi fällt. Ansonsten ist nur Trainer Magnin heiss. Er sagt vor Anpfiff auf die Unruhen beim FCB angesprochen: «Was Basel macht, interessiert mich herzlich wenig. Wir sind bereit!» Naja.
Odermatt und Präsident Bernhard Burgener sehen zuhause vor dem TV wie Frei noch das 3:0 und 4:0 markiert. So wie auch den streitlustigen Auftritt von Sportchef Zbinden.
Das heisse Spiel von Zbinden
Die ganze Fussball-Schweiz fragt sich: Wie viel Einfluss hat Karli Odermatt (77) wirklich auf seinen Freund Bernhard Burgener (62)? Es ist eine jahrzehntelange Beziehung, welche die FCB-Legende und den FCB-Besitzer verbindet. «Er ist einer meiner besten Freunde, sitzt im Stadion neben mir. Klar, dass wir da auch über Fussball reden», sagt Burgener.
Umso brisanter ist es nun, dass Sportchef Ruedi Zbinden den Freund von Burgener zurechweist. Das ist mutig und ehrlich, aber auch ein Spiel mit dem Feuer. Zbinden kritisiert, dass Odermatt öffentlich auf «Telebasel» Leute kritisiert – und macht mit der FCB-Legende dann auf «Teleclub» dasselbe. Das ist, wie wenn ein Hase den anderen Langohr schimpft.
In beiden Fällen gibt der Klub kommunikativ ein schlechtes Bild ab. Der Sieg in Zürich gibt dem Verein nun ein wenig Luft – und doch werden die Diskussionen bald wieder aufflammen.
Denn gerade in der Frage um eine Vertragsverlängerung mit Trainer Marcel Koller sind die Lager gespalten. Sportchef Zbinden und CEO Roland Heri sind eher dafür, Verwaltungsrat Odermatt und Mitbesitzer David Degen in der Tendenz dagegen.
Die Entscheidung wird am Ende des Tages der unberechenbare Präsident
treffen. Und egal, wie er sie trifft: Die Bosse wieder auf einen gemeinsamen Weg zu bringen, das wird eine
Herkules-Aufgabe.
Das heisse Spiel von Zbinden
Die ganze Fussball-Schweiz fragt sich: Wie viel Einfluss hat Karli Odermatt (77) wirklich auf seinen Freund Bernhard Burgener (62)? Es ist eine jahrzehntelange Beziehung, welche die FCB-Legende und den FCB-Besitzer verbindet. «Er ist einer meiner besten Freunde, sitzt im Stadion neben mir. Klar, dass wir da auch über Fussball reden», sagt Burgener.
Umso brisanter ist es nun, dass Sportchef Ruedi Zbinden den Freund von Burgener zurechweist. Das ist mutig und ehrlich, aber auch ein Spiel mit dem Feuer. Zbinden kritisiert, dass Odermatt öffentlich auf «Telebasel» Leute kritisiert – und macht mit der FCB-Legende dann auf «Teleclub» dasselbe. Das ist, wie wenn ein Hase den anderen Langohr schimpft.
In beiden Fällen gibt der Klub kommunikativ ein schlechtes Bild ab. Der Sieg in Zürich gibt dem Verein nun ein wenig Luft – und doch werden die Diskussionen bald wieder aufflammen.
Denn gerade in der Frage um eine Vertragsverlängerung mit Trainer Marcel Koller sind die Lager gespalten. Sportchef Zbinden und CEO Roland Heri sind eher dafür, Verwaltungsrat Odermatt und Mitbesitzer David Degen in der Tendenz dagegen.
Die Entscheidung wird am Ende des Tages der unberechenbare Präsident
treffen. Und egal, wie er sie trifft: Die Bosse wieder auf einen gemeinsamen Weg zu bringen, das wird eine
Herkules-Aufgabe.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
|---|---|---|---|---|---|
1 |  FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 |  FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 |  FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 |  Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 |  FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 |  FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 |  FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 |  FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 |  BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 |  Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 |  FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 |  Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |