Neue Rollenverteilung beim FC Zürich
Heliane ist der Boss – Ancillo hütet Kookie

Hinter dem Zigaretten-Rauch erkennt man schwach einen Rotschopf mit neckischem Schwänzchen. Die Dame auf dem Alu-Stuhl ist die Chefin des FC Zürich.
Publiziert: 18.01.2018 um 10:44 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 18:35 Uhr
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Trainingsplatz auf dem Gelände des Riu Kaya Hotel …
Foto: Marko Vucur
Max Kern und Marko Vucur aus Belek

Trainingsplatz auf dem Gelände des Riu Kaya Hotel im türkischen Belek. Gestern 15.30 Uhr Ortszeit tritt Super-League-Aufsteiger FC Zürich gegen Aserbeidschan-Klub Qäbälä FK zu einem ersten Test an.

In der gegnerischen Hälfte sitzt auf der Sonnenseite eine ältere Dame auf einem Aluminium-Stuhl. Sie ist offensichtlich Kettenraucherin. Vor ihr liegt eine Tasche mit einem grossen FCZ-Emblem im Rasen.

Als der FC Zürich in der zweiten Hälfte nach einer Ecke und einem Kopfball-Duell zwischen Cédric Brunner und einem Aseri-Verteidiger durch ein Eigentor zum 1:0-Sieg kommt, jubelt die Dame mit dem Rotschopf. Sie streckt ihre Arme in den sonnigen Himmel.

Nach dem Spiel bespricht sie sich auf dem Spielfeld kurz mit FCZ-Trainer Uli Forte, dessen Assistenten Sandro Chieffo und Sportchef Thommy Bickel.

Ein weiblicher FCZ-Fan in der Türkei? Nein, das ist die Chefin!

Die Spieler nennen Heliane Canepa seit Jahren Pumuckl. in Anlehnung an den putzigen Kobold mit der roten Mähne aus der Fernseh-Serie «Meister Eder».

Wer das Energie-Bündel Canepa im Trainingslager live erlebt, glaubt kaum, dass die Frau an der Seite von FCZ-Präsident Ancillo Canepa (65) vor 70 Jahren geboren wurde.

Schweizweit schreibt die Unternehmerin bereits 1999 als Chefin von Schneider Worldwide in Bülach ZH Schlagzeilen. Als das Mutterhaus in den USA alle 550 Stellen in der Schweiz streicht, verspricht Heliane Canepa, für alle 550 einen neuen Job zu finden! Sie hielt Wort, bekommt die Übernamen «Mutter Teresa der Entlassenen» und «Madonna von Bülach» und wird zur Unternehmerin des Jahres gewählt.

Seit 45 Jahren sind Heliane und Ancillo verheiratet.

Wo ist Ihr Mann, Frau Canepa, will BLICK anfangs Trainingslager wissen. Die Antwort: «Zuhause, er hütet Kookie. Das machen wir seit fünf Jahren so.» Kookie ist der weisse Schäfer der Canepas.

Nach dem Spiel will Frau Canepa keine Statements abgeben. Das macht dafür ihr bestbezahlter Angestellter. Forte: «Das war ein guter Test gegen den wohl zweitbesten Klub von Aserbeidschan. Das Wichtigste: Es hat keine Verletzten gegeben. Und: Es waren schon einige Ansätze zu erkennen.»

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