Auf einen Blick
- Antonio Marchesano verlässt FCZ nach 9 Jahren für Yverdon Sport FC
- Überraschender Transfer mitten in der Saison, Yverdon kämpft gegen Abstieg
- Marchesano spielte 295 Pflichtspiele für den FCZ und erzielte 72 Tore
Nach der Verpflichtung von Jean-Pierre Nsame beim FC St. Gallen am Donnerstagmorgen, kommt es am Nachmittag gleich nochmals zu einer faustdicken Transfer-Überraschung in der Super League: Nach fast 9 Jahren und 295 Pflichtspielen für den FC Zürich verlässt Antonio Marchesano den Klub per sofort und wechselt zum Zweitletzten der Tabelle Yverdon.
Der abstiegsbedrohte Klub aus der Romandie zahlt eine Ablösesumme für den 34-Jährigen und stattet ihn mit einem Vertrag bis mindestens Sommer 2026 aus. Beim FCZ hätte Marchesano noch einen Vertrag bis zum kommenden Sommer gehabt.
Malenovic: «Wir haben nicht damit gerechnet»
Mit dem Abgang des Mittelfeldspielers verlieren die Zürcher eine Identifikationsfigur, einen Führungsspieler und einen Fan-Liebling mitten in der Saison. In den 295 Spielen erzielte Marchesano 72 Tore und verbuchte 60 Assists im Trikot des FCZ. 2018 feierte er den Cupsieg inklusive Tor im Final, 2022 gehörte er zu den Meisterhelden. Seine letzten Spielminuten im Dress der Zürcher machte er somit zum Rückrundenstart im Letzigrund gegen Yverdon – seinem neuen Arbeitgeber.
Für FCZ-Sportchef Milos Malenovic kam der Transfer überraschend, wie er gegenüber Blick sagt. «Wir haben damit nicht gerechnet. Es tut weh, dass wir mit Antonio einen sehr wichtigen Spieler unseres Klubs verlieren – es war eine emotionale Verabschiedung», so der 40-Jährige, der vor seiner Sportchef-Tätigkeit auch Berater des Mittelfeldspielers war und diesen im September 2015 zum FCZ transferierte. Marchesano habe sehr viel für den FCZ geleistet und deshalb habe man ihm in Absprache mit dem Präsidenten-Ehepaar Canepa auch keine Steine in den Weg gelegt. «Yverdon hat ihm ein Angebot über 1,5 Jahre gemacht, mit dem wir beim FCZ finanziell schlichtweg nicht mithalten können», ergänzt Malenovic.
«Bitte versteht es»
Marchesano selbst meldet sich in einer emotionalen Videobotschaft auf dem Youtube-Kanal des FCZ zu Wort: «Diese fast neun Jahre zusammen waren unglaublich. Mein Herz tut weh und es wird für immer hier bleiben. Die Südkurve und die Fans waren unglaublich. Ihr habt mich immer unterstützt.» Auch bei der Mannschaft und dem Staff bedankt er sich.
Danach ringt er um Worte: «Es tut mir leid. Bitte versteht es», fährt er fort. «Ich konnte dieses Angebot in meinem Alter nicht ablehnen.» Er habe die Entscheidung mit seiner Frau zusammen getroffen. Es sei aber kein Abschied für immer, sondern ein auf Wiedersehen: «Im Gespräch mit Ancillo und Heliane haben wir abgemacht, dass ich in Zukunft in einer anderen Rolle zurückkommen kann. Ich hoffe es sehr.»
All-In für den Nichtabstieg?
Schon in den vergangenen Tagen war aus Yverdon zu hören, dass die US-Besitzer alles tun wollen, um nicht abzusteigen – und sollen sich dabei auch finanziell in ganz neuen Sphären bewegen. Wie Blick publik machte, wollen die Romands auch den ehemaligen Winti-Stürmer Aldin Turkes vom FK Sarajevo zurück in die Super League locken. Zuerst wurde nun aber die Verpflichtung von Antonio Marchesano eingetütet.
Beim FCZ darf man derweil gespannt sein auf die Aktivitäten auf dem Transfermarkt in den kommenden Tagen. Das Fenster in der Super League ist noch bis zum 17. Februar offen. Der Abgang von Nikola Katic ist eine Frage der Zeit, gleiches gilt für Ifeanyi Mathew. Cheick Condé und Jonathan Okita haben den Klub bereits verlassen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Lugano | 20 | 7 | 35 | |
2 | FC Basel | 20 | 24 | 34 | |
3 | FC Luzern | 20 | 5 | 33 | |
4 | FC Lausanne-Sport | 20 | 8 | 31 | |
5 | Servette FC | 20 | 2 | 31 | |
6 | FC Zürich | 20 | -2 | 30 | |
7 | FC St. Gallen | 20 | 7 | 29 | |
8 | FC Sion | 20 | 0 | 26 | |
9 | BSC Young Boys | 20 | -4 | 25 | |
10 | Grasshopper Club Zürich | 20 | -9 | 19 | |
11 | Yverdon Sport FC | 20 | -13 | 18 | |
12 | FC Winterthur | 20 | -25 | 14 |