Foto: Steve Marty

Nach Skandal-Attacke auf Kalulu
Wird der FCZ jetzt von der Liga bestraft?

Die Zürcher Südkurve sorgt beim Klassiker in Basel für einen Skandal. Die Liga wird gegen die FCZ-Fans wohl ein Verfahren eröffnen.
Publiziert: 10.12.2018 um 18:28 Uhr
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Aktualisiert: 11.12.2018 um 09:22 Uhr
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FCB-Kalulu muss sich im Klassiker gegen den FCZ am Sonntag nicht nur mit dem Gegner herumschlagen.
Foto: Steve Marty
Marco Mäder und Martin Arn

Es läuft die 9. Minute im Klassiker zwischen dem FCB und dem FCZ. Basels ­Kalulu will vor dem Gästesektor mit den FCZ-Fans aus der Südkurve einen Eckball treten. Erst fliegen dem Franzosen mit kongolesischen Wurzeln Schnapsgläser und Feuerzeuge um die Ohren, dann schmeissen die Zürcher eine Banane aufs Feld. Primitiv, rassistisch, unterste Schublade. Kalulu reagiert cool, quittiert die Szene mit einem Lächeln. Kurz darauf führt er den Eckball aus.

Kalulu selbst will sich nicht zu diesem Vorfall äussern. Stattdessen nimmt der FCB Stellung: «Der FC Basel 1893 lehnt jegliche Form von Rassismus entschieden ab und verurteilt entsprechende Äusserungen und Handlungen aufs Schärfste. So auch den Vorfall am vergangenen Spiel gegen den FC Zürich. Der FCB will im Rahmen des sportlichen Wettbewerbes menschliche Werte vertreten und hochhalten – dies ist auch in der Club-Charta so verankert.»

Liga wird Verfahren eröffnen

Und der FCZ meint: «Der Stadtclub verurteilt dieses rassistische Verhalten aufs Schärfste und toleriert es in keiner Weise. Im Fussball hat es keinen Platz für Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung. Seit jeher setzt sich der FCZ für Diversität ein und heisst alle Leute, unabhängig von ihrer Herkunft und Religion, herzlich willkommen.»

Die Liga wird ein Verfahren gegen die Zürcher Fans eröffnen. Das tut sie immer, wenn Gegenstände auf den Platz fliegen. Ob der Bananenwurf aber einzeln behandelt wird, wird letztlich der Disziplinarrichter entscheiden. Noch hat er das nicht.

Übrigens: Es ist nicht das ­erste Mal, dass es im Klassiker zu einem solchen Rassismus-Skandal kommt. Schon 1990, als der FCZ in der Auf-/Abstiegsrunde ­gegen den FCB spielte (3:1-Sieg für Zürich), flog eine Banane aufs Spielfeld. Damals waren es die Basler, die für Negativschlagzeilen sorgten. Die «NZZ»: «Zum zweiten Mal seit Spielbeginn hatten sich die Basler Fans schlecht benommen, indem Makalakalane, einer der allerbesten und auch fairsten FCZ-Spieler auf dem Feld, mit Bananen und Flaschen beworfen wurde.» 

Skandal auch auf der Insel

Auch in England kam es an diesem Wochenende zu einem Rassismusskandal. Nach Chelseas 2:0-Sieg gegen Manchester City tauchten am Samstagabend Videoclips auf. Darauf ist zu hören, wie Chelsea-Fans ManCity-Star Raheem Sterling während der Partie am Spielfeldrand lautstark beleidigen. Die Polizei in London ermittelt wegen Rassismus. 

«Für so etwas muss es Bestrafungen geben», forderte Liverpool-Coach Jürgen Klopp. «Denn solange Leute dumm genug sind, solche Dinge zu tun, müssen sie dafür bestraft werden. Bestraft sie, aber redet nicht zu viel über sie. Denn sie verdienen es nicht, dass wir über sie reden.» 

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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