Nach Sion-Kritik an der Liga
Jetzt legt Vaduz noch einen drauf!

Dass sich der FC Sion in der Super League benachteiligt fühlt, kann man beim FC Vaduz überhaupt nicht verstehen.
Publiziert: 11.02.2016 um 00:00 Uhr
|
Aktualisiert: 04.10.2018 um 19:13 Uhr
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Im Nachteil: Vaduz kriegt weniger Kohle als der Rest.
Foto: Eddy Risch
Michael Wegmann

Sion-Verteidiger Reto Ziegler fühlt sich und den Cupsieger anlässlich der Vergabe der SFL Awards übergangen. Er motzt: «Wir sind Romands. Uns macht niemand Geschenke. Wir werden nicht ernst genommen.» Er hätte Didier Tholot und nicht Pierluigi Tami als Trainer des Jahres 2015 gesehen.

Bei der Liga kann man Zieglers Kritik nicht nach­vollziehen. Mediensprecher Philippe Guggisberg: «Das war eine ausgewogene Wahl. Es haben die Captains und Trainer aller zwanzig Klubs abgestimmt und Journalisten aus allen Landesteilen.»

Sion benachteiligt? In Vaduz kann man darüber nur den Kopf schütteln. Giorgio Contini: «Da muss ich als Vaduz-Trainer nur schmunzeln. Wir merken fast jeden Tag, wie es ist, nicht ernst genommen zu werden.»

Noch immer gibt es kritische Stimmen gegen die «Ländle-­Kicker», die in der Super League mitkicken. Die weder Meister werden dürfen noch das Recht auf einen Europacup-Platz beanspruchen können. So steht es im Vertrag mit der Liga.

Darin ist die Teilnahme von Vaduz in der Super League vertraglich geregelt. Diese kostet den Verein eine Stange Geld. «Wir müssen eine Antritts­prämie zahlen und teilweise auf Einnahmen verzichten», sagt Patrick Burgmeier, Geschäftsführer des FC Vaduz. Über den Inhalt des Vertrags wurde Stillschweigen vereinbart! In der ordentlichen Betriebsrechnung der Liga findet man die Zahlen dennoch. Da weist die Liga unter «Beiträge des FC Vaduz und des liech­tensteinischen Verbands» 900'000 Franken Einnahmen aus! Dazu bekam der FC Vaduz letzte Saison knapp 60'000 Franken weniger aus dem ­TV-Vertrag.

1 Million Franken weniger!

Macht einen Wettbewerbsnachteil von knapp 1 Million Franken gegenüber den anderen Superligisten. Ein Sechstel des Budgets der ersten Mannschaft!

Mit dieser Million könnte man im Ländle anders wirtschaften. Contini: «Das ist viel Geld, das ist sicher ein Nachteil. Deshalb wirtschaften wir auch anders und verpflichten Spieler aus der Challenge League und solche, die bei anderen Klubs auf dem Abstellgleis sind.»

Hat Vaduz einen Knebel­vertrag unterschrieben? Patrick Burgmeier weiss um die Brisanz des Themas. Der Geschäftsführer des FC Vaduz will nicht weiter Öl ins Feuer giessen. Er sagt: «Mit dieser Regelung haben wir uns arrangiert und budgetieren danach. Wir können mit dieser Abmachung leben, da es ein Nehmen und Geben ist. Für uns handelt es sich nicht um einen Knebelvertrag, da es den besonderen ‹Fall FC Vaduz› auch besonders zu regeln gilt.»

Dennoch fühlen sich nicht alle bei Vaduz wirklich willkommen in der Super League und wegen des Ein-Millionen-Vertrags auch benachteiligt.

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Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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