Nach homophober Aussage
Keine Sperre gegen FCL-Goalie Müller!

FCL-Goalie Marius Müller (29) kommt nach seiner homophoben Aussage im Nachgang der Partie in St. Gallen mit einem blauen Auge davon. Die Liga spricht einen Verweis und eine Busse von 2000 Franken gegen ihn aus.
Publiziert: 23.08.2022 um 11:06 Uhr
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Aktualisiert: 23.08.2022 um 17:28 Uhr
FCL-Goalie Marius Müller.
Foto: Benjamin Soland
Marco Pescio

Der Luzerner Keeper wird von der Swiss Football League nur mit einem Verweis und einer Busse über 2000 Franken belegt, nachdem diese letzte Woche ein Verfahren gegen ihn eingeleitet hatte. Müller hatte in zwei Interviews nach der 1:4-Niederlage beim FC St. Gallen mit einer homophoben Aussage für einen Eklat gesorgt. Er sprach sowohl im TV als auch vor den regionalen Medien davon, dass ihm «immer das schwule Weggedrehe tierisch auf den Sack gehen» würde.

Der FC Luzern distanzierte sich in der Folge von den Aussagen, Präsident Stefan Wolf entschuldigte sich im Namen des ganzen Vereins – und büsste Müller intern mit einer Geldstrafe. Auch der Keeper selbst entschuldigte sich öffentlich.

Er kommt gut weg

Jetzt folgt die Liga – und büsst Müller, der damit überraschend gut wegkommt. Das Strafmass für «anstössige, beleidigende oder schmähende Äusserungen» wären eigentlich zwei Spielsperren. Weshalb gibts keine Supspendierung für Müller? Der Disziplinarrichter im Spielbetriebswesen erklärt seinen Entscheid offiziell wie folgt: «Beim vorliegenden Entscheid geht der Disziplinarrichter im Spielbetriebswesen davon aus, dass Marius Müller die Aussage unbedacht und ohne konkrete, subjektive Schmähungsabsicht homosexuellen Menschen gegenüber gemacht hat.»

Weiter sagt er: «In Bezug auf den Strafrahmen ist anzumerken, dass sich die Aussage von Marius Müller weder gegen einen Schiedsrichter oder einen konkreten Spieler noch gegen die Zuschauer oder sonst eine konkrete Person im Stadion gerichtet hat. Vielmehr gab Marius Müller mit seiner Aussage seinem Frust über die aus seiner Sicht unzulängliche Verteidigungsarbeit seiner Mitspieler Ausdruck. Positiv berücksichtigt wird weiter der Umstand, dass sich Marius Müller nach dem Vorfall öffentlich entschuldigt hat und sein Fehlverhalten einsieht.»

Der ausgesprochene «Verweis» ist als Verwarnung, quasi als Gelbe Karte, zu interpretieren. Diese würde sich bei einem allfälligen weiteren Verfahren gemäss SFL-Reglement «straferhöhend» auswirken.

Gegen das Urteil kann innert zwei Tagen Rekurs eingelegt werden. Der FC Luzern wird darauf allerdings verzichten, wie es auf Blick-Nachfrage heisst.

«Homosexuelle als Feiglinge hinstellen, gahts no?»
2:58
Blick-Buchli über FCL-Müller:«Homosexuelle als Feiglinge hinstellen, gahts no?»
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