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Nach FCB-Zoff um die Löhne
Bei diesen Klubs verzichten die Spieler freiwillig

Eine grosse Krise beherrscht die Super League – aber die zehn Klubs handhaben die Corona-Finanzmisere unterschiedlich. In Basel wird heftig ums Geld gefeilscht. Bei anderen Klubs sind die Spieler längst auf Kurzarbeit. Die Übersicht.
Publiziert: 16.04.2020 um 00:20 Uhr
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YB-Captain Fabian Lustenberger: Die Berner haben Kurzarbeit angemeldet, aber die Gespräche zwischen Spielern und Klub laufen noch.
Foto: Sven Thomann
BLICK-Fussballredaktion

Die Fussball-Schweiz diskutiert über Spieler-Löhne statt über schöne Tore. In Basel ist nun der Zoff zwischen den Profi-Spielern und dem Klub eskaliert. Das Besondere beim FCB: Die Diskussion dreht sich nicht, wie zum Beispiel bei den neun Entlassungen in Sion, um die Kurzarbeit. Sondern um einen Lohnverzicht – nur sind sich der Klub und die angestellten Profis uneinig über die Höhe.

Bei einigen von Basels Super-League-Konkurrenten verzichten die Spieler hingegen längst auf Teile ihres Lohns: Bei den Klubs, wo die Kurzarbeit auch für die Profi-Kicker eingeführt wurde. Bei Zürich, Lugano, Sion, Xamax und Thun kommen noch 80 Prozent des Lohns. Oder auch deutlich weniger, wenn ein Spieler mehr als der maximal versicherte Lohn von 12500 Franken bezieht. Bei St. Gallen, YB und Luzern wird jetzt oder demnächst noch über die genauen Bedingungen noch geredet.

Warum gilt der Verzicht der Spieler als freiwillig? Weil wer wie Fussballer befristete Verträge hat, muss sich einverstanden erklären, wenn der Arbeitgeber das Kurzarbeit-Modell anwenden will. Die Liga-Übersicht:

St. Gallen

Beim Leader beziehen die Spieler noch die vollen Löhne. Das dürfte sich aber noch ändern, wie der Klub mitteilt: «Das Thema Gehaltsverzicht und Kurzarbeit ist mit der nötigen Sorgfalt intern in der ganzen Organisation angegangen worden. Die Gespräche mit den Spielern haben nach deren Rückkehr aus dem verordneten Urlaub ebenfalls begonnen. Dabei wird dem Solidaritätsgedanken in allen Bereichen Rechnung getragen. Alle werden ihren Anteil dazu beitragen, dass der FC St. Gallen die schwierige Phase gemeinsam trägt und bewältigt.»

YB

Der Meister hat für alle betroffenen Abteilungen Kurzarbeit angemeldet, inklusive erste Mannschaft. Nicht betroffen sind, und im März also nicht auf Kurzarbeit: Geschäftsleitung, Finanz- und Medienabteilung. Haben die Spieler Ja gesagt zur Kurzarbeit? Mediensprecher Albert Staudenmann: «Wir nehmen keine Stellung zu den internen Gesprächen mit den Spielern und informieren, wenn alles geregelt ist. Klar ist, dass sich unsere Spieler der jetzigen Ausnahmesituation sehr bewusst sind.»

Basel

Der FCB hat keine Kurzarbeit beantragt. Die Mannschaft lehnt den Vorschlag des Klubs ab, auf 17,5 Prozent des Jahres-Lohns zu verzichten. Der Gegenvorschlag des Teams: 1,25 Prozent. Und die Spieler wollen vor einer Einwilligung genau wissen, wofür das eingesparte Geld gebraucht wird.

Servette

Bei den Genfern herrscht Informationssperre. Servette kommuniziert weder ob Kurzarbeit eingeführt wurde, noch ob die Spieler sonstwie von Lohnkürzungen betroffen sind.

Zürich

Beim FCZ wurde ab Mitte März Kurzarbeit eingeführt. Die Massnahme gilt bis vorerst Ende April. Es betrifft alle Angestellten inklusive der Spieler und den Staff der Profi-Mannschaft. Alle Spieler – auch die, die deutlich besser verdienen als die Kurzarbeitsdeckelung – haben die Kurzarbeit ohne Ausnahme akzeptiert. Und nehmen so kurzfristig eine teilweise erhebliche Lohneinbusse hin.

Luzern

Der FCL bestätigt, dass man Kurzarbeit für alle Mitarbeitenden der FCL-I AG und der swissporarena events ag angemeldet hat. Ob die Profis ebenfalls von Kurzarbeit betroffen sind, kommentiert der Klub nicht. BLICK aber weiss, dass die Spieler Stand heute noch nicht auf Kurzarbeit sind. Ein Thema ist, dass die Profis von sich aus auf den Verein zu gehen und freiwillig auf einen Teil des Lohnes verzichten.

Lugano

Im Corona-Hotspot Tessin hat der Klub für alle Angestellten Kurzarbeit beantragt. Betroffen ist jeder und jede, die auf der Lohnliste stehen: Also von den Restaurant-Mitarbeitenden bis zur Administration bis zu den Profi-Spielern.

Sion

Zunächst hatte Präsident Constantin neun Spieler entlassen, weil sie mit der Kurzarbeit nicht einverstanden waren. Mittlerweile ist aber fast die ganze Mannschaft auf Kurzarbeit. Zuletzt hat auch Ermir Lenjani zugestimmt, einer der ursprünglich neun Entlassenen. Er will sogar in Sion verlängern. Mit Christian Zock sucht CC das Gespräch, auch hier sind die Signale positiv. Es bleiben: Johan Djourou, der CC auf Ehrverletzung eingeklagt hat. Und Alex Song, Xavier Kouassi und Seydou Doumbia, die an die Fifa gelangt sind.

Xamax

Keine Diskussionen in Neuenburg: Alle Angestellten inklusive dem gesamten Profi-Kader sind als Kurzarbeitende angemeldet.

Thun

Gemäss Sportchef Andres Gerber sind im Berner Oberland alle Profis solidarisch auf Kurzarbeit.

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Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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