So werden die Schiedsrichter in der Schweiz beleidigt
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SFV zeigt den Hass im Netz:So werden die Schiedsrichter in der Schweiz beleidigt

Bittere Saison-Bilanz
Schweizer Schiris wehren sich mit Anzeigen gegen Hass-Nachrichten

Die Schweizer Schiedsrichter zogen nach einer aufwühlenden Saison Bilanz. Grosse Veränderungen wurden keine angekündigt. Man nutzt die PK auch, um auf Hass aufmerksam zu machen, der den Schiedsrichtern vermehrt entgegenschlägt.
Publiziert: 09.06.2023 um 14:15 Uhr
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Aktualisiert: 09.06.2023 um 19:00 Uhr
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Schiri-Boss Dani Wermelinger zieht Saisonbilanz.
Foto: Urs Lindt/freshfocus
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Sebastian WendelReporter Fussball

Die Schiri-Leistungen in den Stadien müssen besser werden. Und in Volketswil soll sich der VAR künftig zurückhalten. Das ist – kurz zusammgefasst – die sportliche Saisonbilanz von Schiedsrichterchef Daniel Wermelinger.

Etwas anderes liegt dem Aargauer mindestens gleich schwer auf dem Magen: Die Hassnachrichten auf die Unparteiischen nehmen zu – in Anzahl und Ekelfaktor. «Die Toleranzgrenze wurde in der abgelaufenen Spielzeit leider öfter als zuvor überschritten», so Wermelinger.

«In der Rückrunde wurden zu viele Fehler gemacht»
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Wie gut arbeiten die Schiris?«In der Rückrunde wurden zu viele Fehler gemacht»

Schiri Cibelli musste Anzeige erstatten

Primitivste Beleidigungen? Verwünschungen in Richtung Familie? Morddrohungen? Mittlerweile fast schon Standard nach Spieltagen. An der Bilanz-Pressekonferenz zeigt der Verband eingegangene Reaktionen von sogenannten «Fans». Da heisst es in einem handgeschriebenen Brief an Luca Cibelli, er solle sich eine kugelsichere Weste zulegen. Der Brief ist unterzeichnet mit «Fankurve Sion». Vor dieser hat Cibelli Anfang Mai einen Handspenalty für das Heimteam zurückgenommen. Ob zurecht oder nicht, darüber gehen die Meinungen auseinander. Fakt ist: Cibelli hat nach Rücksprache mit der Rechtsabteilung des SFV Anzeige gegen unbekannt erstattet.

Ein solcher Schritt ist «ultima ratio»: Wenn Morddrohungen anonym eintreffen oder wenn die Aufforderung zur Stellungnahme und Entschuldigung von den Verfassern ignoriert werden. Seit Sommer 2022 geht der Verband bei Hatespeech-Angriffen gegen seine Schiedsrichter standardisiert vor.

«Manchmal fühlen wir Schiris uns als Freiwild!»

Die Schiedsrichter schicken Screenshots der bei ihnen eingegangenen Nachrichten ins SFV-Zentrum in Bern, von dort aus erhalten die Absender eine Frist zur Stellungnahme. Wer nicht reagiert, erhält, wenn ein Strafbestand gegeben ist und der Schiedsrichter dieses Vorgehen wünscht, eine Anzeige. Drei Mal ist dies bislang geschehen: Neben Cibelli wehrte sich zwei Mal der im Winter zurückgetretene Alain Bieri auf strafrechtlichem Weg gegen Hassangriffe.

«Würde lügen, wenn ich sage, es macht mir nichts»
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Ob hinter dem zunehmenden Hass auf die Schiris auch die teils heftige Kritik von Spielern und Trainern an den Unparteiischen steckt? Siehe die Verschwörungstheorien aus dem Hause Sion. Oder die Beleidigungsvorwürfe von FCB-Spielern und Heiko Vogel in Richtung Lukas Fähndrich. Wermelinger hat dazu eine Meinung, will sie aber – wohl dem Frieden zuliebe – nicht aussprechen. Nur soviel: «Manchmal fühlen wir Schiris uns als Freiwild!»

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Fussball: Saisonabschluss-PK der Schweizer Schiedsrichter live im Ticker

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